Kommunalwahl in Schwabing-West:Gut gemischt

Die Grünen setzen auf Erfahrung und frischen Wind

Von Ellen Draxel, Schwabing-West

Die Grünen sind im Aufwind. "Wir stehen bei der Vorbereitung auf die Kommunalwahl im März relativ gut da", sagt Regina Bruder, Fraktionssprecherin im Bezirksausschuss Schwabing-West. Denn dank eines starken Mitgliederzuwachses konnte die Partei im vierten Stadtbezirk erstmals sämtliche 29 Listenplätze ohne Mehrfachnennungen belegen. Bruder selbst wird nach 18 Jahren im Stadtteilgremium zwar nicht mehr antreten - "ich bin jetzt 70, Zeit, dass Jüngere an die Reihe kommen", sagt die Sprecherin schmunzelnd. Für "Kontinuität" sei in ihrer Fraktion aber "trotzdem gesorgt".

Gemeint sind damit vor allem die ersten drei Listenplätze. Auf Platz eins der Grünen ist im westlichen Schwabing Gesa Tiedemann gesetzt. Die 64-Jährige hat wie Bruder bereits 18 Jahre BA-Erfahrung, ist stellvertretende Vorsitzende des Stadtteilgremiums und Beauftragte gegen Rechtsextremismus. Als Geschäftsführerin der Petra-Kelly-Stiftung hat bei ihr "ein tolerantes, soziales, solidarisches und geschlechtergerechtes Stadtviertel" oberste Priorität - neben ökologischen Fragen und der "Überzeugung, dass der öffentliche Raum allen gehört". Auf Rang zwei folgt Christl Feiler, die 65-Jährige ist ebenfalls schon 18 Jahre dabei. Als Kinder- und Jugendbeauftragte macht sich die Puppenspielerin seit jeher für die Belange der jungen Generation stark. Stefanie Netter auf Listenplatz drei, seit 2014 im Bezirksausschuss, ist inzwischen Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr und Umwelt und kümmert sich damit schon heute um ihre Steckenpferde: die Verkehrswende und eine erfolgreiche Klima- und Umweltpolitik. "Im Kleinen steckt die Veränderung, hier fängt es an", betont die 40-jährige Politikwissenschaftlerin und Mutter.

Die Kandidaten von Platz vier an sind dann großteils Newcomer - viele Politologen und Lehrer, aber auch ein Maschinenbauingenieur (Florian Schönemann), ein städtischer Angestellter (Matu Mbala), eine Lektorin (Marina Burwitz), ein Stadthistoriker (Moritz Kienast). Und auf Listenplatz zehn ein 30-jähriger Webdesigner (Christian Rötzer), der sich besonders das Thema Inklusion auf die Fahnen geschrieben hat. Auch, weil er selbst im Rollstuhl sitzt und genau weiß, wovon er spricht. Mit diesem Team haben sich die Grünen zum Ziel gesetzt, stärkste Fraktion zu werden.

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