Kommunalwahl in Neuried:Neue Konstellation

Neuried

Wahlergebnis 2020 (Vergleich 2014)

Gemeinderat (20 Sitze)

CSU6 Sitze (7)

Grüne5 Sitze (2)

SPD 4 Sitze (5)

BZN 3 Sitze (4)

W-BIN 1 Sitz (1)

FDP 1 Sitz (-)

Wahlergebnis

CSU30,80 % (33,1 %)

Grüne24,09 % (11,6 %)

SPD21,96 % (22,5 %)

BZN 15,02 % (22,1 %)

W-BIN4,47 % (3,8 %)

FDP3,66 % (-)

Grün-Rot fehlt nur eine Stimme zur Mehrheit im Gemeinderat

Von Johannes Korsche, Neuried

Auf den ersten Blick hat die Wahl in Neuried nicht viel verändert: Harald Zipfel (SPD) ist im ersten Wahlgang mit deutlichen 59,7 Prozent im Bürgermeisteramt bestätigt worden. Er kann sich aber im Gemeinderat weiterhin nicht auf eine rot-grüne Mehrheit stützen, auch weil die CSU stärkste Kraft in Neuried bleibt. Allerdings, auf den zweiten Blick hat sich dann doch etwas verschoben. So muss man fortan auch in Neuried von "Grün-Rot" sprechen. Denn großer Gewinner des Sonntags sind die Grünen, die ihr Ergebnis mehr als verdoppelten. Sie kamen auf 24,1 Prozent der Stimmen, nach 11,6 Prozent vor sechs Jahren. Damit sind die Grünen zweitstärkste Kraft und stellen fünf Mitglieder im neuen Gemeinderat, drei mehr als bisher. "Wir freuen uns riesig über das Ergebnis", sagte Corinna Pflästerer-Haff (Grüne), "und dass Herr Zipfel wieder Bürgermeister geworden ist."

Die größten Verluste muss das Bündnis Zukunft Neuried (BZN) einstecken. 2014 hatten sie noch gut 22 Prozent geholt, nun fielen sie auf 15 Prozent, was drei statt vier Gemeinderäte bedeutet. Aber Tobias Kuner (BZN) ist sich sicher, seine Gruppierung werde angesichts der Mehrheitsverhältnisse "die entscheidende Kraft" bleiben. Die FDP bringt mit Luis Sanktjohanser ihren Spitzenkandidaten ins Gremium. Dafür reichen 3,7 Prozent, etwa ein Prozent weniger als FDP-Bürgermeisterkandidat Oliver Schulze Nahrup für sich holte.

Stärkste Fraktion bleibt die Partei, bei der die Stimmung allerdings auch am Montagvormittag am gedrücktesten erscheint: die CSU. Die Christsozialen holten 30,8 Prozent, verlor damit etwa zwei Prozent und ist künftig mit sechs Gemeinderäten vertreten, einen weniger als in der vergangenen Periode. "Wir haben was aufzuarbeiten", sagte die gescheiterte CSU-Bürgermeisterkandidatin Marianne Hellhuber am Montag. Sie hatte 35,8 Prozent der Stimmen geholt. Das Ergebnis bezeichnet sie als "enttäuschend". Denn im neuen Gemeinderat, so sagt Hellhuber, "werden wir wenig Einfluss haben".

Das hängt auch mit einer stabilen SPD zusammen, die nicht von grünen Gewinnen kannibalisiert wurde. Der Grund sei ein "starker Bürgermeister" und die "richtigen Antworten" wie Mechthild von der Mülbe (SPD) analysiert. In der neuen Konstellation im Gemeinderat sieht sie nun "mehr Spielraum" als zuvor. Denn die grün-roten Räte müssen künftig nur noch einen Kollegen aus einer anderen Fraktion überzeugen.

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