Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Neuhausen:Schiffbruch für den Einzelkämpfer

Thomas Neuberger scheitert mit seiner Kandidatur für den Stadtrat

Die trotzige Jetzt-erst-recht-Haltung, ein Wahlkampf im Alleingang, 500 Plakate, die er in der Woche vor dem 15. März in der Stadt aufgestellt hat und ein Whatsapp-Profilbild mit Ausriss aus dem Stimmzettel mit einer 3 vor seinem Namen - hat alles nichts geholfen. Thomas Neuberger (Freie Wähler) hat es nicht in den Stadtrat geschafft. Auf dem wenig aussichtsreichen Platz 10 gestartet, ist der 43-Jährige sogar auf Platz 12 zurückgefallen, mit insgesamt 15 348 Stimmen. Nur zwei Sitze haben die Freien Wähler im neuen Stadtrat. Neuberger, er ist auch Vorsitzender des Matrosenchors München, ist politisch darüber gestolpert, dass er zur jüngsten Weihnachtsfeier der Sänger, ihrer Frauen und einiger Kinder eine Stripperin gebucht hatte. Für die Münchner Freien Wähler wurde er durch diese Aktion zur Persona non grata: Sie wollten nicht mehr mit ihm Stadtratswahlkampf machen und ihn auch nicht mehr im Neuhauser Bezirksausschuss (BA) sehen. Auf einer zweiten Aufstellungsversammlung für die BA-Liste der Freien Wähler scheiterte Neuberger, zuvor auf Platz 1, mit einer erneuten Bewerbung. Er war Kinderbeauftragter im BA und hat dies auch auf seine Wahlplakate drucken lassen. Schließlich hat er gegen seine Abberufung und die angesetzte Neuwahl für den Posten Klage eingereicht.

Seine Plakate nennt er "durchaus provokant". Etwa das auf die FW-Kollegen gemünzte Motiv "Farblose Politik kann jeder".

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Quelle:
SZ vom 20.03.2020 / son
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