Kommunalwahl in Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Anwärter im Zentrum der Szene

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Rosa Liste präsentiert Kandidaten für die Bezirksausschusswahl

Von Birgit Lotze, Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt

Das Zentrum der Münchner LGBTQ-Szene - Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Queer - liegt bekanntlich in der Isarvorstadt. Im Stadtviertel stellen sie als Wählerinitiative Rosa Liste den Vorsitzenden im Bezirksausschuss, 14 Prozent der Wähler des Stadtbezirks Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt gaben der Rosa Liste bei der Bezirksausschusswahl 2014 ihre Stimme.

Und das nicht zuletzt wegen des charismatischen und ausgleichenden Alexander Miklosy, der seit 2002 bis zu seinem Tod 2018 das Gremium sehr erfolgreich leitete. Die Rosa Liste, die mit den Grünen eine Fraktion bildet, stellt drei Vertreter im Bezirksausschuss: Andreas Klose, Carlos Lopez und Harald Gescher.

Die Liste, die die Wählergemeinschaft für die Wahlen 2020 aufgestellt hat, wird von Andreas Klose angeführt, der Miklosy in der Funktion als "kleiner" Bürgermeister des zweiten Stadtbezirks abgelöst hat. Auf Platz zwei steht die Betriebswirtin Hannelore Rohrbach, die sich vor allem für Senioren einsetzen möchte und auch in der Frauenpolitik mitmischen will. Auf Platz drei folgt Harald Gescher, danach Carlos Lopez. Der evangelische Theologe Wolfgang Scheel, bis vor Kurzem Pfarrer in Mittenwald, steht auf Listenplatz fünf. Wolfgang Scheel sitzt auch im dreiköpfigen Vorstand der Rosa Liste München. Auf weitere Plätze für die Wahl des Bezirksausschusses wurden der Verleger Franz Schiermeier (sieben), der Autor und Künstler Martin Arz (zwölf) und Stadtrat Thomas Niederbühl (25), der auch Theologe ist, gesetzt.

München war im Jahr 1996 die erste Stadt in Deutschland, in der eine schwul-lesbische Wählerinitiative in ein Kommunalparlament einzog. Der einzige Stadtrat der Rosa Liste, Thomas Niederbühl, ist seither dreimal wiedergewählt worden und damit immer noch der einzige Vertreter der LBTGQ-Szene in einem kommunalem Parlament - europaweit.

Andreas Klose tritt als zweiter Rosa-Liste-Mandatsträger bei den Stadtratswahlen im März auf Platz zwei an. Dem Vorsitzenden des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt werden durchaus Chancen eingeräumt, jedenfalls war die Wählerinitiative bei der Wahl vor sechs Jahren mit 1,9 Prozent schon recht nahe dran, zwei Vertreter ins Rathaus zu entsenden. Wolfgang Scheel ist in dieser Liste auf Platz drei gesetzt.

© SZ vom 18.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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