Kommunalwahl in Feldmoching-Hasenbergl:Der Aktivist auf Platz eins

Kommunalwahl in Feldmoching-Hasenbergl: In Aktion: Martin Schreck (rechts) am Rande einer Podiumsdiskussion im vergangenen Oktober.

In Aktion: Martin Schreck (rechts) am Rande einer Podiumsdiskussion im vergangenen Oktober.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Martin Schreck führt Liste von Freien Wählern und ÖDP an

Von Jerzy Sobotta, Feldmoching-Hasenberg

Dass er da war, sieht man schon von weitem. Am Zaun oder am Laternenpfahl hängt ein Banner mit der Aufschrift "Rettet den Eggarten". Keine Veranstaltung über die Zukunft dieses Quartiers, zu der Martin Schreck in den vergangenen beiden Jahren nicht gekommen wäre. Er stellt Anträge, organisiert Mahnwachen und Protestschreiben. Ein Vollblutaktivist, den politische Parteien und Gremien nur dann zu interessieren schienen, wenn es um den Eggarten ging.

Bisher zumindest. Denn im März wird der Name Schreck auch auf dem Wahlzettel für den örtlichen Bezirksausschuss stehen, und zwar auf einer gemeinsamen Liste der ÖDP und der Freien Wähler (FW). Schreck führt die gemeinsame Liste als parteiloser Kandidat an, denn mit politischen Parteien fremdelt er noch immer. "Ich bin auch nicht drauf aus, dass ich Mandatsträger bin, mir geht's nur um den Eggarten", sagt Schreck. "Dass ich für die ÖDP antrete, das hat sich so ergeben." Für die FW/ÖDP-Liste ist der Aktivist Schreck ein guter Fang, denn bisher sind sie bei den Wahlen ins Stadtviertelgremium nicht angetreten. Auch die Wahlliste sei nur durch Schrecks Zustimmung in letzter Minute zustande gekommen, erzählt dieser. Entsprechend improvisiert wirkt auch die Liste: Von den drei vorderen Kandidaten sind zwei parteilos. Neben Schreck auch der Biologe und Oberregierungsrat Thomas Seeger (Platz drei). Als ÖDP-Parteimitglied kandidiert die studierte Meteorologin und Business-Analystin Silke Wallenhauer (Platz zwei).

Konkurrieren wird die FW/ÖDP-Liste wohl vor allem mit der München-Liste, die Neubauprojekten im Münchner Norden einen Riegel vorschieben will. Deren Kandidaten hatte die ÖDP vergangenen Sommer erfolglos umworben. Nun haben sie Schreck und dessen weißes Banner für die Rettung des Eggartens.

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