Kolbergstraße:Unqualifiziert umgebaut

Villa an der Kolbergerstraße ist inzwischen verschwunden

Um kaum ein anderes Immobilienprojekt gab es einen so massiven und lang andauernden Streit wie bei der inzwischen verschwundenen Villa an der Kolbergerstraße 5 im Herzogpark. Der Plan der Firma Euroboden, sie abreißen und durch einen Neubau mit mehreren Eigentumswohnungen ersetzen zu lassen, stieß auf Widerspruch bei den Bürgern.

Der Villa ging es genauso wie zahlreichen anderen Gebäuden, die an sich schützenswert sind. Im Lauf der Zeit war das Haus immer wieder verändert worden. Es verschwand deshalb von der Denkmalliste. Dagegen und gegen den geplanten Neubau wehrten sich Anwohner, eine Bürgerinitiative und der CSU-Politiker Robert Brannekämper. Der Bezirksausschuss Bogenhausen und die Stadt München schlossen sich diesem Votum an. Das Objekt kam schließlich wieder auf die Denkmalliste.

Ein schier unendlicher Gerichtsstreit mit Gutachten und Gegengutachten begann. Am Ende siegte der Investor. Er warnte davor, den Denkmalschutz politisch zu instrumentalisieren. Die einst reichhaltige Innenausstattung der Villa sei "nachweislich durch einen bedauerlich unqualifizierten Umbau" entfernt worden. Euroboden verwies auf andere Objekte, bei denen historische Bausubstanz vorhanden war. Dort investiere man in den Denkmalschutz.

© SZ vom 29.03.2017 / DÜ. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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