Süddeutsche Zeitung

Kocherlball:München tanzt in den Morgen

Der Kocherlball am Chinesischen Turm hat wieder Tausende Menschen angezogen. Schon um vier Uhr gibt es keinen freien Platz mehr.

Von Isabel Meixner

Der Kocherlball geht auf eine alte Tradition zurück. Im 19. Jahrhundert versammelten sich an Sommersonntagen die Dienstboten, um noch vor Arbeitsbeginn im Englischen Garten zu tanzen.

Die Tradition des Frühaufstehens ist geblieben. Am Sonntagmorgen war schon um vier Uhr kein freier Platz mehr am Chinesischen Turm zu finden.

Viele Teilnehmer kleiden sich noch heute traditionell oder ziehen sogar Dienstboten-Kostüme an.

Das Wetter hat es dieses Mal nicht sonderlich gut gemeint mit den Münchnern. Diese Zuschauer zeigten sich kreativ und bauten sich aus Biertischen spontan einen Regenschutz.

Selbstverständlich durfte auch bayerische Musik bei der Traditionsveranstaltung nicht fehlen.

Getanzt werden beim Kocherlball traditionelle Tänze wie Ziefacher, Polka und Walzer. Wer die richtigen Schritte nicht parat hatte, konnte bei den Vortänzern abschauen.

Der Kocherlball war Anfang des 20. Jahrhunderts von der Obrigkeit verboten worden. 1989 wurde er von der Stadt München anlässlich 200 Jahre Englischer Garten wiederbelebt.

Inzwischen ist der Kocherlball eine Massenveranstaltung und zieht Tausende Menschen an. In diesem Jahr kamen rund 10 000 Tanzbegeisterte.

Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter und seine Frau Petra waren in diesem Jahr unter den Tänzern.

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