Vom Gärtnerplatz aus ist nicht weit zum Zappeforster. Schon bevor man in die Corneliusstraße einbiegt, steht man vor einem Schild, das den Weg weist. Im Sommer kann man sogar auf Stühlen der Kneipe direkt auf dem Gärtnerplatz sitzen und dem regen Treiben zuschauen. Um die Ecke befindet sich dann gleich das Zappeforster. Wenn es draußen warm ist, laden die großen offenen Fenster jeden ein, der auf der Suche nach einem gemütlichen Plätzchen ist.
Gemütlich ist es im Zappeforster wirklich und eine Erklärung für den merkwürdigen Namen ist auch schnell gefunden: er setzt sich aus den Nachnamen der Besitzer Andi Zappe und Sandra Forster zusammen. Letztere steht für innovative Gastronomiekonzepte in München. So betreibt sie neben dem Zappeforster auch das Ausbildungsrestaurant Roeckl am Roecklplatz und wird ab März im ehemaligen Mövenpick am Lenbachplatz mit fünf anderen Wirten das Künstlerhaus Grill & Farm eröffnen.
Im Zappeforster, das 2003 eröffnet wurde, schmeißt die Kellnerin den Laden an diesem Samstag Abend alleine. Um 22:15 Uhr sind alle Tische besetzt und es kann etwas länger dauern, bis die Getränke kommen, aber die Bedienung wirkt souverän und freundlich.
Großes Angebot trotz kleiner Karte
Das Angebot der kleinen Karte, die an einen Notizblock erinnert, ist vielfältig und die Preise sind durchaus human. Das Helle bekommt man hier für 3 Euro. Beliebt bei den Gästen ist außerdem der Rotwein, zu dem ein kleines Glas Wasser serviert wird. Waffeln mit hausgemachtem Kompott für 3,50 bis 4,50 Euro und Toasts werden für den kleinen Hunger angeboten.
Die Karte fördert die Kommunikation zwischen den Gästen, denn es gibt nur wenige der heiß begehrten Exemplare. Zur lockeren Atmosphäre trägt auch bei, dass die Tische und Stühle im hinteren Teil der Kneipe dicht an dicht stehen. Hocker und Stühle werden herumgetragen, die Gäste kümmern sich selbst um das Arrangement der Sitzgelegenheiten. Die Bänke sind leider etwas unbequem, die Plätze am Fenster sollte man mangels Anlehnmöglichkeiten besser vermeiden.
Alpenpanorama und Gartenstühle
Das Zappeforster bietet interessante Getränke, die allerdings auf keiner Karte stehen: Bestellt man eine heiße Schokolade, bekommt man einen leckeren Pudding im Becher. Man muss nur danach fragen.
Erste Station am Samstag Abend
"Das Zappeforster gefällt mir sehr gut. Es ist wirklich schön hier und für mich sehr praktisch, weil ich in der Nähe wohne", erzählt das Mädchen vom Nebentisch. Sie hat den Abend mit Freundinnen im Zappeforster mit einem interessanten Gespräch begonnen. "Jetzt ziehen wir weiter, vielleicht in die Muffathalle", sagt sie. Das Zappeforster eignet sich gut als erste Station an einem Samstag Abend. Es liegt sehr zentral und so ist man zum Beispiel schnell im Netzer und Overath, wo der Abend weitergehen kann.
Es geht locker und entspannt zu. Das finden auch einige Gäste mit fränkischem Dialekt, wobei einer von ihnen bereits um 23:30 Uhr am Tisch eingeschlafen ist. "Nein, das liegt nicht an der Stimmung. Eher am Cuba Libre", erzählt der Freund des Schläfers lachend. "Wir gehen sehr gerne hier her. Es ist gemütlich", sagt er weiter.
An einem Abend im Zappeforster kommt fast ein wenig Urlaubsstimmung auf. Dazu trägt auch das große Alpenpanorama an der Wand bei. Die Berge spiegeln sich im See, man sitzt auf blauen Gartenstühlen, von denen der Lack bereits abblättert, und hat ein kühles Bier vor sich.
Minimalistischer Charme
Die Einrichtung ist minimalistisch: giftgrüne Wandfarbe, Holztische und blaue Gartenstühle stehen jeweils für sich, ergeben aber als Ganzes ein harmonisches Konzept. Das Zappeforster eignet sich gut zum Verweilen, bevor man sich dem rauschhaften Münchner Nachtleben zuwendet. Danach kann man zurückkehren, denn das Zappeforster bietet auch Frühstück an: French Toast oder Rührei stehen zu diesem Anlass auf der Tageskarte.
Corneliusstraße 16, 80469 München, Telefon: 089-20245250, Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-1 Uhr, Sa 11-1 Uhr, So 12-20 Uhr (im Sommer weichen die Öffnungszeiten sonntags möglicherweise ab)