Immobilien in München:40-Meter-Hochhäuser an der Isar geplant

Immobilien in München: Skyline am Isarufer: In einem ersten Entwurf hat das Architekturbüro Goergens Miklautz Partner die beiden geplanten Wohntürme (links) und den Hochpunkt des internistischen Klinikums (Mitte) neben die bestehende siebengeschossige Rinecker-Klinik (zweite von rechts) und ein 16-stöckiges Wohngebäude (rechts) gestellt.

Skyline am Isarufer: In einem ersten Entwurf hat das Architekturbüro Goergens Miklautz Partner die beiden geplanten Wohntürme (links) und den Hochpunkt des internistischen Klinikums (Mitte) neben die bestehende siebengeschossige Rinecker-Klinik (zweite von rechts) und ein 16-stöckiges Wohngebäude (rechts) gestellt.

(Foto: Kuehl & Welzien Freshimages GbR)

Bei der Modernisierung auf dem Klinikcampus Thalkirchen sollen 170 Apartments in zwei Wohntürmen entstehen. Das Höhenkonzept stößt im Stadtrat aber auf Skepsis.

Von Ulrike Steinbacher

Die Stadtwerke machen's vor, aber auch Arbeitgeber aus dem Medizin-Sektor versuchen, mit Werkswohnungen bei ihren Mitarbeitern zu punkten. Direkt am U-Bahnhof Thalkirchen sind jetzt zwei fünfeckige, etwa 40 Meter hohe Wohntürme mit insgesamt 170 Wohnungen für die Beschäftigten des Artemed Klinikums München Süd GmbH & Co. KG und des Internistischen Klinikums München Süd GmbH (IKMS) geplant. Die Hochhäuser am Isarufer, für die der Planungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch einstimmig das Bebauungsplanverfahren gestartet hat, stoßen allerdings auch bei manchem Stadtratsmitglied auf Skepsis.

Insgesamt sind zwischen Schäftlarn- und Tierparkstraße und der Straße Am Isarkanal sogar drei Hochhäuser vorgesehen, denn es geht nicht nur um Werkswohnungen, sondern um die Modernisierung und Erweiterung des Thalkirchner Klinikcampus'. Der nördliche Teil des Areals gehört dem Artemed Klinikum, früher bekannt als Rinecker-Klinik, der mittlere Abschnitt mit dem dritten geplanten Hochpunkt ist Eigentum des IKMS, der südliche Bereich, wo die Wohntürme entstehen sollen, ist in Privateigentum und seit 2019 ungenutzt. Dort steht die 1993 errichtete Villa des Klinikgründers Hans Rinecker. Das insgesamt etwa 3,2 Hektar große Gebiet grenzt an die Kaltluftleitbahn in den Isarauen, das südliche und mittlere Drittel sind von großen, alten Bäumen geprägt.

Dieser parkähnliche Bestand soll erhalten werden. Daher planen Architekten und Bauherrn in die Höhe statt in die Breite - was die Stadt grundsätzlich akzeptiert. Im aktuellen Entwurf der Hochhausstudie sei Thalkirchen zwar nicht als Hochhausstandort vorgesehen, räumt das Planungsreferat ein. "Quartierszeichen" seien aber durchaus möglich, wenn sie architektonisch und städtebaulich gut begründet seien.

Der Entwurf des Büros Goergens Miklautz Partner sieht vor, im Norden des Areals das siebengeschossige Artemed-Hauptgebäude zu erhalten und um einen sechsgeschossigen Anbau zu ergänzen. Im mittleren Abschnitt ist ein kompakter bis zu sechs Stockwerke hoher Neubau für das IKMS an der Schäftlarnstraße vorgesehen, ergänzt um ein 13-stöckiges Hochhaus plus Staffelgeschoss Richtung Isarkanal. Gut die Hälfte der 26 500 Quadratmeter Geschossfläche sind für die Kliniknutzung gedacht, zusätzlich sollen Senioren- und Mitarbeiterwohnungen und ein Boardinghouse für Angehörige entstehen.

Immobilien in München: Die Pläne an der Schäftlarnstraße, im Bild der Hochpunkt des internistischen Klinikums, werden das Straßenbild verändern.

Die Pläne an der Schäftlarnstraße, im Bild der Hochpunkt des internistischen Klinikums, werden das Straßenbild verändern.

(Foto: Goergens Miklautz Architekten und Stadtplaner)

Der südliche Teil des Gebiets, der jetzt umzäunt ist, soll öffentlich zugänglich werden. Dort sind die beiden Wohntürme mit gemeinschaftlichen Dachterrassen geplant: der eine - anstelle des Pools - mit elf Geschossen und 70 Wohnungen für Krankenhaus-Mitarbeiter mit mittleren und höheren Einkommen, der andere - anstelle der Villa - mit 13 Stockwerken, einer Kindertagesstätte und 99 preisgedämpften Apartments für Angestellte mit niedrigeren Einkommen.

Während das Planungsreferat das Konzept als "positiven Beitrag in der Stadtsilhouette" lobt und den Erhalt des Baumbestands hervorhebt, hatten Lokalpolitiker Kritik an den Gebäudehöhen geübt. In der Stadtgestaltungskommission waren im Dezember 2021 ebenfalls Einwände laut geworden. Und auch im Planungsausschuss, wo es viel Lob für gut gestaltete Nachverdichtung, eine Stärkung des Klinikcampus', den Bau von Werkswohnungen und die neuen öffentlichen Grünflächen gab, stießen die drei Hochpunkte auf Skepsis. Für eine Maximalhöhe von acht Stockwerken, wie von Brigitte Wolf (Linke) gefordert, votierte außer ihr aber nur Dirk Höpner (München-Liste). Micky Wenngatz (SPD) und Paul Bickelbacher (Grüne) wollten ebenso wie Veronika Mirlach (CSU) die Auseinandersetzung mit dem Thema im Laufe des Bebauungsplanverfahrens abwarten.

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