Beim Klettern in der Steiermark ist ein 32 Jahre alter Münchner vor den Augen seiner Lebensgefährtin zu Tode gestürzt. Die österreichische Alpinpolizei Murtal hat die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang übernommen.
Laut Landespolizeidirektion Steiermark ereignete sich das Unglück am Sonntag gegen 15 Uhr im frei zugänglichen Klettergebiet unterhalb der Burgruine Eppenstein bei Weißkirchen. Der Münchner und seine aus dem Murtal stammende 28-jährige Partnerin kletterten in einer mittelschweren Route, die in der europaweit üblichen UIAA-Skala mit VI bewertet ist. Klettern im sechsten Schwierigkeitsgrad erfordert "eine bestimmte, gut erlernte Bewegungskombination" sowie "spezielles Training und erhebliche Kraft in den Armen und Händen".
Laut Polizei traf das alles zu, der Münchner bewältigte - gesichert von der 28-Jährigen - die Route im Vorstieg, also als Erster einer Seilschaft, der die Sicherungen anzubringen hat. Dann wurde er abgelassen. Für die komplette Route braucht man ein 70-Meter-Seil. "Aufgrund eines gekürzten Seiles war den beiden zuvor bekannt, dass sich das Zu-Boden-Lassen nicht gänzlich ausgehen würde", beschreibt die österreichische Polizei, was dann geschah. "Als er sich auf etwa 18 Metern Höhe befand, dürfte der 32-Jährige eine beim Sportklettern übliche Methode angewandt haben, um sich bis zum Boden ablassen zu können."
Dabei kam der Mann zu Sturz. Die 28-Jährige sowie weitere Kletterer alarmierten sofort die Retter. Die Feuerwehr Weißkirchen, das Rote Kreuz, der Rettungshubschrauber Christophorus 17, die Polizei und das KIT-Team des Roten Kreuzes trafen am Klettergarten ein, wo der Münchner jedoch seinen Verletzungen bereits erlegen war.
In einem Kletterforum wurde im Oktober gewarnt, im Klettergarten Eppenstein bestehe "starker Sanierungsbedarf". Aktuell seien Ketten und Karabiner aus dem Baumarkt verbaut. "Diese gehören unbedingt ersetzt, bevor ein sicheres Klettern möglich ist." Ob derartige Mängel zum Unfall beigetragen haben, müssen die Ermittlungen der Alpinpolizei zeigen.