Süddeutsche Zeitung

Kleine Brauereien:Reif für die Bierinsel

München ist von großen Bierkonzernen besetzt. Ganz München? Nein! Am Samstag präsentieren lokale und regionale Brauer an 22 Orten in der Stadt die Craft-Beer-Bewegung.

Von Thomas Anlauf

Einst war München die Stadt der Biere. Doch das ist lange her, mittlerweile gibt es nur noch sechs große Brauereien, die sich das Geschäft aufteilen: Augustiner, Hacker-Pschorr, Paulaner, Löwenbräu, Hofbräu und Spaten-Franziskaner. Davon gehören Franziskaner, Spaten und Löwenbräu längst zum weltgrößten Brauerei-Imperium Anheuser Busch.

Doch das Brauereisterben in München ist offenbar gestoppt. In den vergangenen Jahren sind in der Landeshauptstadt einige Hausbrauereien entstanden, die sich mit hoher Qualität den großen Brauereien entgegenstemmen. Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland nun die sogenannte Craft-Beer-Bewegung, die auf hochwertige Bierprodukte setzt. In einem Pilotprojekt wollen sich nun am kommenden Samstag, 26. Juli, zahlreiche Brauer in München präsentieren: bei den "1. Münchner Bierinseln".

Ein besseres Biererlebnis

An 22 verschiedenen Orten stellen sich Brauer, Wirte und Brauereien vor - in Gaststätten, Kiosken, kleinen Brauereien und Getränkeläden. "Die Bierinseln sind eine Initiative zur Förderung der Craft-Beer-Szene und zur Förderung der lokalen, inhabergeführten Lokalitäten, die sich um die Bierkultur und das besondere Biererlebnis bemühen", sagt Nicola Neumann, Initiatorin der Münchner Bierinseln. Zum Auftakt des Biertages geht es um 12 Uhr zu Georg Schneider vor sein Weisses Bräuhaus im Tal. Schneider, Chef der ältesten Weißbierbrauerei Deutschlands und Präsident der "Freien Brauer", ist Schirmherr der Veranstaltung. Im Anschluss können Interessierte bis 20 Uhr an 22 Orten verschiedene Biere testen für jeweils fünf Euro pro Lokalität.

Folgende Brauereien nehmen an der Veranstaltung teil: das Brauhaus Riegele aus Augsburg, Braufactum aus Frankfurt, die Brauerei Hans Müller aus Aschaffenburg, Auxburg City Brewery, die Münchner Brauereien Crew Republic, Brauerei im Eiswerk, das Richelbräu, Camba Bavaria, Wampenbräu, Hoppebräu, Hofmark, die Hohenthanner Schlossbrauerei sowie Schneider Weisse mit Sitz in Kelheim.

Bierinseln in der ganzen Stadt

Die Bierinseln sind über die ganze Stadt verteilt. Im Richelbräu in Neuhausen (Richelstraße 26) gibt es neben Schaubrauen einen Volkshochschulkurs zum Thema Brauen sowie Kurzfilme. Der Getränke Center Schwabing (Ackermannstraße 18) veranstaltet an diesem Tag ohnehin sein Sommerfest von 10 bis 22 Uhr. Im Café Reed (Hohenzollernstraße 12) präsentiert der "Fränkische Bierpapst" Markus Raupach fünf Gourmet-Biere, es werden auch verschiedene Künstler auftreten. In der Getränke-Oase (Gabelsbergerstraße 54) stellt Markus Hoppe von Hoppebräu seine Biere "Vogelwuid", "Wuider Hund" und "Wuide Henna" vor, auch die Auxburg-City-Brewery stellt sich dort vor. In der Brauerei im Eiswerk (Ohlmüllerstraße 44) können Besucher den Brauern bei der Sudherstellung über die Schultern schauen, und bei Getränke Haußmann in Berg am Laim (Aschheimer Straße 11) gibt es um 18 Uhr eine exklusive Bierprobe um 18 Uhr (Reservierung unter Tel. 089/90 955 551).

Eine Abschlussparty findet dann von 20 Uhr an in der Niederlassung (Buttermelcherstraße 6) statt. Pünktlich zum 1. Bierinsel-Tag erscheint auch das Magazin "Craft Beer erleben in München", darin finden sich nicht nur Porträts der Teilnehmer, sondern auch ein Einkaufs- und Erlebnisguide für München.

Weitere Informationen unter www.bierinseln.de.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2060582
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 24.07.2014/wolf
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.