Missbrauchsgutachten:Die Zahl der Kirchenaustritte steigt weiter

Mehr als 26 000 Münchner haben die Kirche in diesem Jahr verlassen - das sind knapp 4000 mehr als im vergangenen. Grund dafür dürfte das Missbrauchsgutachten sein, das weltweit für Schlagzeilen sorgte.

Immer mehr Menschen kehren der Kirche den Rücken. In München verzeichnete das Kreisverwaltungsreferat bis zum 15. Dezember 2022 insgesamt 26 008 Kirchenaustritte. Das sind knapp 4000 mehr als im gesamten Vorjahr. Die jeweilige Konfession wurde dabei nicht erfasst.

Ein Grund für den Anstieg dürfte das Ende Januar vorgestellte Gutachten zu Missbrauchsfällen in der katholischen Erzdiözese München und Freising sein, das weltweit Schlagzeilen machte. Besonders zu Jahresbeginn waren die Zahlen in die Höhe geschnellt. In der ersten Januarhälfte, also vor dem Gutachten, waren pro Arbeitstag in München etwa 80 Menschen aus der Kirche ausgetreten; nach dem 20. Januar, dem Tag der Vorstellung des Gutachtens, waren es dann zeitweise bis zu 160 Kirchenaustritte pro Arbeitstag. Auch im übrigen Freistaat sind seit Jahresbeginn deutlich mehr Menschen aus der Kirche ausgetreten als in den Jahren zuvor.

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