Nach Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens:Zahl der Kirchenaustritte hat sich verdoppelt

Sprunghafter Anstieg der Kichenaustritte: Die Türme der Frauenkirche sind hinter einer roten Ampel zu sehen. (Foto: dpa)

450 Münchnerinnen und Münchner buchten seit Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens beim Kreisverwaltungsreferat einen Termin für den Kirchenaustritt. Das Amt setzt nun zusätzliche Mitarbeitende ein.

Die Reaktionen auf das Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising lassen nicht auf sich warten: Seit der Veröffentlichung am Donnerstag haben 450 Münchner einen Termin beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) für ihren Austritt aus der Kirche gebucht.

Das seien doppelt so viele wie in einem derart kurzen Zeitraum üblich, erklärt eine Sprecherin des KVR auf Anfrage. Eine Aufschlüsselung nach Konfessionen gebe es allerdings nicht. Um die erhöhte Nachfrage bewältigen zu können, werden zwei zusätzliche Mitarbeitende eingesetzt. "Wir lernen aus vergangenen Fällen", so die Sprecherin. Mit über 22 300 Kirchenaustritten sei das Jahr 2021 ein Ausreißer nach oben gewesen. 2020 lag die Zahl bei gut 13 500.

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