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Helmut Dietl hat deutsche Fernsehgeschichte geschrieben, seine Serien sind Kult. Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem großen Erfolg von Kir Royal - aus dem Leben eines Klatschreporters hat Dietl sich nun an eine Fortsetzung gewagt. Statt mit der Münchner Schickeria wird in Zettl - unschlagbar charakterlos nun mit dem Politikbetrieb in Berlin abgerechnet. An diesem Dienstag ist Weltpremiere im Mathäser in München, von Donnerstag an ist er im Kino zu sehen. Das Getränk Kir Royal wird nicht mehr bestellt, einige vertraute Personen aus Kir Royal tauchen jedoch auch in Zettl wieder auf - ein Überblick, was aus ihnen geworden ist.
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Der Klatschreporter
Baby Schimmerlos (gespielt von Franz Xaver Kroetz) hat große Macht, er bestimmt, wer "in" ist in der Stadt. Als Klatschreporter schreibt er täglich über die Münchner Schickeria. Natürlich will jeder in dem Blatt vorkommen und deswegen dabei sein, wenn Baby irgendwo auftraucht. Baby wird umschwärmt und hofiert. Dieser jagt jeder guten Story hinterher, manchmal auch auf nicht ganz legale Weise.
Quelle: dpa
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Der Klatschreporter 2.0
Eigentlich sollte Baby Schimmerlos auch in Zettl mitspielen. Doch Franz Xaver Kroetz war mit der Rolle nicht zufrieden und sagte Regisseur Helmut Dietl ab. Nun beginnt der Film mit der Beerdigung von Baby. Er sollte in Berlin Chefredakteur des neuen Magazins The New Berliner werden, doch ein paar Tage vorher verunglückt er mit dem Motorrad vor dem Brandenburger Tor. Sein Nachfolger: Maximilian Zettl (gespielt von Bully Herbig) steigt deswegen rasant vom Chauffeur zum Chefredakteur auf und bringt mit seinem Magazin ganz Berlin durcheinander. Seine Methoden sind knallhart, moralisch nur selten vertretbar.
Quelle: dpa/picture alliance
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Der Fotograf
Herbie ist immer noch der Gleiche. Der Promifotograf hat sich in all den Jahren am wenigsten verändert. Damals trug er mit Vorliebe weiße Dinner-Sakkos und war überall dort zur Stelle, wo sich ein Promi tummelte - besser noch: danebenbenahm.
Quelle: dpa
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Der Fotograf 2.0
In Zettl ist Herbie Fried immer noch der Pressefotograf. Allerdings sitzt er im Rollstuhl, seit er vor Monte Carlo von einer Yacht stürzte. In der Neuauflage gräbt er eine überaus skandalöse Geschichte aus - und nutzt dafür sogar Handykameras. Gespielt wird Herbie auch im neuen Film von Dieter Hildebrandt.
Quelle: dpa
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Kir Royal und Zettl - ein Vergleich:Kir Royal
Mona, die Geliebte
Mona gespielt von Senta Berger hat der Kultserie Charme verliehen. Sie ist die Freundin von Baby, der ihr nicht immer treu ist, aber sie vergöttert. Als Mona als Chanson-Sängerin Karriere macht, ist Baby nicht begeistert, es kommt zur Trennung.
Quelle: Warner Brothers
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Mona 2.0
Mona kommt auch in Zettl vor und wird wieder von Senta Berger gespielt. Sie ist ein Vierteljahrhundert älter, doch das sieht man ihr kaum an. Mona ist mittlerweile ein gefeierter Volksmusikstar, lebte von Baby getrennt. Doch Gefühle für ihn sind immer noch da: Auf seiner Beerdigung weint sie bitterlich.
Quelle: dpa
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Die Geliebte 2.0
Auch Zettl ist verliebt - ausgerechnet in die Geliebte des Bundeskanzlers (Karoline Herfurth). Und das stürzt die beiden natürlich in ein Dilemma: Wie viel darf man dem Partner verraten, ohne dass er es zu einer Geschichte macht oder in die Politik weitertratscht? Darf man sich anlügen? Kann man sich überhaupt gegenseitig vertrauen?
Quelle: oh
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Die Redaktion
Die gute Edda (gespielt von Billie Zöckler) mit ihrer Quiek-Stimme war damals die Sekretärin von Baby Schimmerlos und die gute Seele der Redaktion. Sie versuchte immer wieder, Nicht-Prominente wie ihren Zahnarzt in Babys Szene-Kolumne unterzubringen. Worauf dieser stets zu sagen pflegte: "Wer rein kommt, bestimm' ich, und sonst keiner!"
Quelle: dpa
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Kir Royal und Zettl - ein Vergleich:Zettl
Die Redaktion 2.0
Heute hat der Klatschreporter keine Sekretärin mehr, das wäre auch gar nicht mehr zeitgemäß. Dafür umgibt ihn ein Heer von Online-Journalisten: jung, hip, nerdig und immer am Puls der Zeit. Statt der Sekretärin Edda tänzelt in Zettls Redaktionsbüro ein japanischer Maler herum, der mit lauten Schreien und Sprüngen die Wand bemalt. Ach, wie schön wär das in der Realität - schöne Phantasie.
Quelle: oh
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Die Verlegerin
In Kir Royal war Babys Chefin weiblich. Die Verlegerin Friederike von Unruh - gespielt von Ruth Maria Kubitschek - war charmant, aber wusste ihren Klatschreporter mit Nachdruck in die von ihr gewünschte Richtung zu schubsen. Schließlich wollte sie keinen Anzeigenkunden vergraulen, nur weil Baby wieder einmal nicht das schreiben wollte, was dem Geschäft einträglich wäre.
Quelle: Warner Brothers
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Der Verleger 2.0
In Zettl ist der Verleger männlich, Schweizer und heißt Urs Doucier (gespielt von Ulrich Tukur). Er reist stets mit dem Helikopter an und erwartet, dass er abgeholt wird, spricht in fauchendem Schwyzerdütsch, ist seinem Reporter Zettl gegenüber großzügig - und hat ein dunkles, sexuelles Geheimnis.
Quelle: WDR/oh
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Die Mama
Babys Mutter (gespielt von Erni Singerl) ist stolz auf ihren Sohn. Wenn ihr Bubi im Fernsehen ist, schaltet sie immer an. Und nie lässt sie auf ihren Bubi etwas Schlechtes kommen. Als sie eine nackte Frau bei ihm erwischt, ist sie ganz außer sich: "Unverschämt, Sie Flitscherl! Sie wollen nur seine Gutmütigkeit ausnützen, und tun ihm schön, bloß, damit Sie bei ihm in der Zeitung stehen!" Mutter Schimmerlos stirbt in der zweiten Folge in ihrer Wohnung direkt am Flughafen - gerade als ihr Baby wieder einmal im Fernsehen zu sehen ist.
Quelle: Warner Brothers
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Die Mama 2.0
Auch Zettl hat eine Mama, auch wenn sie eigentlich gar nicht seine Mama ist. Um einen Scoop zu landen, schlägt er der Berliner Bürgermeisterin (gespielt von Dagmar Manzel) vor, der Öffentlichkeit Zettl als ihren verlorengeglaubten Sohn auszugeben. Die Bürgermeisterin ist begeistert, schließlich ist sie in Wirklichkeit ein Mann und will endlich jeden Verdacht in der Öffentlichkeit ausräumen, um Bundeskanzlerin zu werden.
Quelle: WDR/oh
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Der Ministerpräsident
Der bayerische Ministerpräsident (gespielt von Georg Marischka) wird in Kir Royal nicht immer für voll genommen. Er gönnt sich in der Staatskanzlei heiße Fußbäder, trifft nicht immer den richtigen Ton und weiß beim Empfang des Ministerpräsidenten an der Bavaria gar nicht, was eigentlich der Anlass dafür ist.
Quelle: Warner Brothers
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Der Ministerpräsident 2.0
In Zettl spielt Harald Schmidt den Ministerpräsidenten. Nicht den von Bayern und auch nicht den von Baden-Württemberg (Schmidt schwäbelt extrem in dem Film), sondern den von Mecklenburg-Vorpommern. Er trägt Augenmaske, trinkt Wein und will nur eines: Frauen und Macht.
Quelle: dpa
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Der Schauplatz
Kir Royal war eine zutiefst Münchner Geschichte. Es ging um die verwöhnte Schickeria, den Geldadel der achtziger Jahre und das typische Münchner Lebensgefühl. Alle hatten nur Feiern, Trinken und Geldausgeben im Kopf. Und es gab ein paar Mauscheleien, das versteht sich.
Quelle: dpa
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Der Schauplatz 2.0
In Zettl wird nicht nur gemauschelt, hier wird gnadenlos taktiert. Der Film spielt in Berlin und dreht sich um den Politikbetrieb der Hauptstadt. Es geht um den Bundeskanzler (gespielt von Götz George), Bundestagsabgeordnete (unter anderem gespielt von Christoph Süß) und den Landeschef eines Nordlandes. Auch eine alkoholsüchtige Talkshow-Moderatorin (Sunnyi Melles) kommt vor. Es wird knallhart kalkuliert und alles für den Machterhalt getan. Partys und Status sind zur Nebensache geworden. "Unschlagbar charakterlos" ist der Untertitel des Films - das passt.