Auf der einen Seite des Bildes ist ein Cowboy zu sehen, auf der anderen Seite ein nackter Mensch in eindeutig sexueller Pose. "Das ist aber ein Taliban", behauptet der Schöpfer des Werks. Es ist eher ungewöhnlich, dass Künstler ihre Bilder erklären - was aber wiederum gut zu Daniel Richter passt: Der 60-Jährige ist ein ungewöhnlicher Maler, wenngleich auch einer der erfolgreichsten unserer Zeit. Zu Beginn seiner Karriere gestaltete der Sohn eines Lkw-Fahrers und einer Hausfrau Plattencover für Punkbands, später arbeitete er als Assistent bei Albert Oehlen und wurde selbst Professor für Malerei.
Um seine Biografie geht es in Pepe Danquarts Dokumentarfilm aber nicht so sehr, vielmehr um Richters Arbeit, um Kunst und Politik. Man begleitet ihn in sein Atelier, zu Ausstellungen oder auf eine Reise nach New York. Freunde wie Jonathan Meese kommen zu Wort ("Daniel ist ein lustiger Typ"), auch Richters Papageien dürfen durchs Bild flattern. Der Regisseur stellt seinen Film kurz vor Kinostart persönlich in München vor.
Daniel Richter, D 2022, Filmgespräch mit Regisseur Pepe Danquart, Sa., 28. Jan., 17.30 Uhr, Rio Filmpalast , Rosenheimer Straße 46, bundesweiter Kinostart: 2. Februar