Der Macher will nun durch Sponsoring möglich machen, dass ganze Klassenverbände zum Cool Strong Kids-Training kommen können. Hummel bringt das Geld für sein Angebot gleich mit. Er hat prominente Unterstützer gefunden wie etwa Susanne Porsche oder auch die Sternstunden des Bayerischen Rundfunks. Marketing, das liegt ihm: "Ich kann nicht sagen, ich mach es halb", bekennt er. Und er überzeugt auch die Geldgeber mit seinem Konzept.
Stopp! - Thorsten Schlieper zeigt den "Cool Strong Kids" in seiner Trainingsgruppe in der Giesinger Ichoschule, wie sie Provokateuren Einhalt gebieten können. Die Kinder sind mit Feuereifer dabei und gehen im Idealfall hinterher selbstbewusster durchs Leben.
(Foto: ANGELIKA BARDEHLE)In der ersten Jahrgangsstufe geht es um die Grundlagen, um Kinderrechte, Gefühle. Besonders wichtig sind in dieser Phase die Eltern, denen die Trainer zur Freude der Kinder auch kleine "Hausaufgaben" mitgeben: "Die Kinder brauchen Vertrauenspersonen", sagt Hummel. In der zweiten Klasse geht es um Mobbing in den Klassen, auf dem Schulhof, in der Freizeit. Gewalt, die von Erwachsenen kommt, ist Schwerpunkt im dritten Kurs. In der Vierten wird dann alles noch einmal vertieft. Hummel ist sicher, dass Kinder das richtige Verhalten ganz genauso lernen können wie das falsche: Durch Vorbilder, durch Erfahrungen. Er steht zu seinen Grundlagen: "Ich würde es heute nicht anders machen", sagt er selbstbewusst.
Martin Rothenaicher, Rektor der Ichoschule, ist stolz: "Wir sind die Wiege des Projekts", erzählt er. "Es führt zu Selbstsicherheit und Selbstvertrauen." Duckmäuserei werde bekämpft, gerade Mädchen mit Migrationshintergrund brächten oft eine viel zu hohe Toleranzschwelle mit. Dass nun alle, unabhängig vom finanziellen Background, mitmachen können, findet Rothenaicher wunderbar. Den meisten Kindern macht das Ganze Spaß. Manche der Kleinen aber haben ungute Erfahrungen gemacht. Sie nicht allein zu lassen, gehört mit zum Auftrag, den Hummel zu seinem gemacht hat. Die Trainer sind geschult darin, Missbrauchs-Anzeichen zu erkennen, aber sie wissen auch, wo ihre Grenzen sind und Profis helfen müssen.
Trainer Thorsten Schlieper übt mit den Kindern gerade Gefühle-Vorspielen und Gefühle-Raten. Die Kinder sind gut darin. Aber wenn in Zukunft einer sie angreift, dann wissen sie auch, wie sie ihren "inneren Gorilla" aufpumpen können: Hände vor und ganz laut schreien: "Stooooop!"