Von Heimatpfarrei abgelehnt:Warum ein lesbisches Paar zur Taufe seiner Tochter nach München kommt

Von Heimatpfarrei abgelehnt: Mit offenen Armen empfängt Pfarrvikar Wolfgang Rothe die kleine Familie in der Perlacher Barockkirche St. Michael.

Mit offenen Armen empfängt Pfarrvikar Wolfgang Rothe die kleine Familie in der Perlacher Barockkirche St. Michael.

(Foto: Robert Haas)

Für die katholische Kirche sind Elisa und Anna Hofer als lesbisches Paar ein Sündenfall. In ihrer eigenen Gemeinde sind sie und ihre Tochter nicht willkommen - wohl aber bei Priester Wolfgang Rothe in München.

Von Andrea Schlaier

Elisa und Anna Hofer haben am vergangenen Wochenende das Glück gefunden. Ihre gemeinsame Tochter womöglich auch. Nur, dass die das mit ihren 15 Monaten anders ausdrückt: mit einem erlösten Lachen aus sehr hellen blauen Augen. Das hat Luise nach anfänglicher Skepsis am Samstag doch noch aufleuchten lassen, am Seitenaltar der kleinen Perlacher Barockkirche St. Michael. Im Arm von Mama Anna und an der Seite von Mami Elisa beobachtet sie konzentriert Wolfgang Rothe, wie der ihr sachte Wasser über Haar und Hinterkopf rinnen lässt, das weiter tröpfelt bis hinunter in den Taufbrunnen mit der glänzenden Messingschale. In der Hand der Patin flackert das Licht von Luises Taufkerze, auf der in Wachsbuchstaben der Wunsch für ihr Leben klebt: "Mögest du das Glück niemals suchen müssen, möge es dich finden, wo immer du auch bist."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusQueere Kommunalpolitik
:"Immer öfter heißt es jetzt: Was wollt ihr denn noch?"

Seit fünf Jahren können gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Zwei lesbische Stadträtinnen und zwei schwule Stadträte sprechen darüber, was das für sie verändert hat, warum queerpolitisch immer noch viel zu tun ist - und weshalb Symbole nicht genug sind.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: