In ihrer Heimat England sind sie bereits in der ersten Rockliga angekommen. Sie spielten 2006 als Vorband der Rolling Stones und im vergangenen Jahr für U2 auf deren 360°-Tour, ihre letzten drei Alben landeten in Großbritannien allesamt auf Platz eins: Kasabian haben das Rockstar-Gefühl längst verinnerlicht, mögen große Posen und imposante Auftritte. Auch in der ausverkauften Theaterfabrik hielten sie sich nicht zurück - schließlich steigt ihre Beliebtheitskurve auch in Deutschland steil an.
Tom Meighan, Sänger von Kasabian, vor wenigen Tagen bei einem Auftritt in Belfast.
(Foto: AP)Mit einer farbenreichen Lichtshow und kräftigem, druckvollem Sound bereiten die Briten ihrem Publikum eine neunzigminütige Dauer-Party. Gespickt mit allerlei musikalischen Zitaten aus der Rockgeschichte von den Rolling Stones über Led Zeppelin bis Oasis zeichnen sich die Vier mit eine Stil-Diversität ihrer Songs von vier Alben aus: dreckig klingende Gitarren treffen in unterschiedlichen Dosierungen auf poppige Melodien, elektronische Beats und eine Trompete.
Sänger Tom Meighan schafft dabei mit Sonnenbrille und arrogantem Auftreten die britischen Rockbands eigene, hochnäsige Distanz, die das Publikum umso mehr anheizt und in ihre Kontrolle bringt. An typischen Posen mangelt es auch Gitarrist und Haupt-Songwriter Sergio Pizzorno nicht, der mit seiner an die Gallagher-Brüder erinnernden Stimme einige Songs gesanglich übernimmt.
Für den Zugabenblock haben sich Kasabian eine weitere Facette aufgehoben. Tiefe Bässe wummern durch die schweißnasse Halle, begleitet von Elektrobeats und Synthesizern. Mit den Elektro-Songs""Vlad The Impaler" und "Switchblade Smiles" machen sie ihr Publikum endgültig glücklich. Beim finalen "Fire" wollen die Chöre der Fans kein Ende finden. "Ich brenne" singen sie immer wieder gemeinsam mit Meighan - und sind mit jedem Mal noch mehr Feuer und Flamme für die vier Briten.