Karl-May-Experte:"Sein Hauptgedanke war der Völkerfriede"

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Der Jura-Professor Claus Roxin ist Vorsitzender der Karl-May-Gesellschaft. Kaum jemand kennt das Werk des deutschen Schriftstellers besser als er. (Foto: Catherina Hess)

Nicht viele Menschen kennen das Werk Karl Mays so gut wie der Juraprofessor Claus Roxin. Kritikern, die den Schriftsteller für einen Rassisten halten, empfiehlt er, die Bücher richtig zu lesen.

Von Hans Holzhaider

Bücher, Bücher, Bücher. Klar - was erwartet man im Haus eines emeritierten Professors für Strafrecht? Claus Roxin, 91 Jahre alt, wohnt mit seiner Frau in einer ruhigen Seitenstraße in Stockdorf im Würmtal. Es gibt kaum einen Quadratmeter Wandfläche in seinem Haus, der nicht mit Bücherregalen bestückt ist. Juristische Fachliteratur, natürlich. Deutsche Literatur, von der Klassik über die Romantik bis zur Moderne. Aber eine Bücherwand in seinem Arbeitszimmer ist einem einzigen Autor vorbehalten: Karl May. Die berühmten grünen Bände, zuerst erschienen ab 1892 im Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld in Freiburg im Breisgau, später, nach Karl Mays Tod im Jahr 1912, im Karl-May-Verlag in Radebeul bei Dresden, nach dem Krieg im Ustad-Verlag (ab 1960 wieder Karl-May-Verlag) in Bamberg. Die blauen, illustrierten Bände, die letzte von Karl May selbst autorisierte Ausgabe. Die sehr seltene Halblederausgabe aus dem Fehsenfeld-Verlag. Die Ausgabe mit den pathetisch-romantischen Titelbildern des Künstlers und Karl-May-Freundes Sascha Schneider. Alle, alle, stehen da in Reih und Glied, in nahezu makellosem Zustand, eine wahre antiquarische Schatzkammer, im Arbeitszimmer von Professor Claus Roxin.

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