„Warum muss ich als Jude im Jahr 2023 mein eigenes Solidaritätskonzert gegen Antisemitismus veranstalten?“, hatte Pianist Igor Levit im vergangenen Dezember in einer NDR-Sendung gefragt. Keine rhetorische Frage, sondern eine, die Antworten verlangt. Allerdings hat Levit nicht aufgehört mit den Konzerten, unlängst etwa gab es eines in der Elbphilharmonie. Wieder dabei, wie schon beim ersten Solidaritätskonzert „Gegen das Schweigen“ im Berliner Ensemble wenige Wochen nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel, war Michel Friedman, der sich in seinem aktuellen Buch mit dem expliziten Titel „Judenhass“ ähnliche Fragen stellt.
„Hass“ ist denn auch der Abend einer neuen Gesprächsreihe in den Münchner Kammerspielen überschrieben, bei der Friedman mit Gästen über zentrale Begriffe einer demokratischen Gesellschaft nachdenkt. Sein erster Gast im Schauspielhaus wird am Sonntag, 29. September, Igor Levit sein.
Unmittelbar nach dem Terroranschlag der Hamas haben Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman damit begonnen, sich in Briefen und Chats auszutauschen. Er erzählt vom Alltag in Israel, einem traumatisierten Land, sie schreibt aus Wien, Budapest und Berlin. So entstand ihr gemeinsames Buch „Gleichzeit“, über das sie am Montag, 7. Oktober, im Literaturhaus sprechen.
„Hass“, So., 29. 9., 20 Uhr, Kammerspiele, „Gleichzeit“, Mo, 7. Oktober, 19 Uhr, Literaturhaus München