JVA Landsberg:Uli Hoeneß sitzt ein

81 Tage nach dem Urteil hat der ehemalige Präsident des FC Bayern München seine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung in der JVA Landsberg angetreten. Dies teilten die Anwälte von Uli Hoeneß mit.

Zweieinhalb Monate nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung hat Deutschlands prominentester Steuersünder seine Haftstraße in der JVA Landsberg angetreten. Dies teilten die Anwälte von Uli Hoeneß am Montag in München mit.

Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß am 13. März in sieben Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Der Fußball-Manager hatte dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mindestens 28,5 Millionen Euro Steuern vorenthalten. Seine Selbstanzeige vom Januar 2013 wertete das Gericht als unzureichend.

Einen Tag nach dem Urteilsspruch erklärte Hoeneß, er werde die Haftstrafe akzeptieren und auf eine Revision verzichten. Daraufhin ließ auch die Staatsanwaltschaft die Revision fallen. Hoeneß trat zudem als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern München zurück.

Mitte Mai wurde bekannt, dass ein ehemaliger Häftling Hoeneß zu erpressen versuchte. Der Mann hatte mit Problemen im Gefängnis gedroht. Bei der geplanten Geldübergabe wurde er festgenommen.

Hoeneß muss seine Strafe zunächst im sogenannten geschlossenen Vollzug absitzen. Der offene Vollzug beginnt üblicherweise 18 Monate vor dem voraussichtlichen Haftende. Hoeneß könnte bei guter Führung nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Strafe entlassen werden, also nach zwei Jahren und vier Monaten. Das wäre im Herbst 2016.

Zieht man davon die 18 Monate ab, dürfte Hoeneß bereits nach rund 10 Monaten geschlossenem Vollzug, also im nächsten Frühjahr, mit spürbar gelockerten Haftbedingungen rechnen. Ausgang, Urlaub und Freigang würden dazugehören. Freigänger kehren abends in die Zelle zurück. Tagsüber gehen sie in relativer Freiheit einer geregelten Arbeit nach.

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