Jutierhalle:Tödlicher Unfall bei illegaler Party

In der Halle hatte sich Kohlenstoffmonoxid angesammelt. Ein 23-Jähriger atmete dieses giftige, geruchslose Gas ein und verlor das Bewusstsein.

Von Jakob Wetzel

Bei einer illegalen Party in der Jutierhalle an der Dachauer Straße ist am Sonntagvormittag ein 23-jähriger Münchner ums Leben gekommen. Wie Feuerwehr und Polizei berichten, hatten die Feiernden in dem leerstehenden, verschlossenen Gebäude unmittelbar neben Lautsprecherboxen und einem Mischpult ein Diesel-Aggregat aufgestellt, um eine Musikanlage mit Strom zu versorgen. Daher sammelte sich Kohlenstoffmonoxid an. Der 23-Jährige atmete dieses giftige, geruchslose Gas ein und verlor das Bewusstsein. Um kurz nach zehn Uhr vormittags riefen die Feiernden den Rettungsdienst; kurz darauf rückten auch Feuerwehr und Polizei an. Die Feuerwehrleute lüfteten die Halle. Der 23-Jährige wurde reanimiert und in eine Klinik gebracht, wo er aber wenig später starb.

Vier Partygäste, die versucht hatten, den Mann in der Halle wiederzubeleben, erlitten laut Feuerwehr leichte Gasvergiftungen. 16 weitere Personen hatten die Halle bereits verlassen und blieben unverletzt. Laut Polizei gibt es auch einen Verdacht auf Rauschgiftmissbrauch. Das Kommissariat 13 der Kriminalpolizei, das unter anderem für Brände und Betriebsunfälle zuständig ist, ermittelt.

Die Jutierhalle im Stadtteil Neuhausen ist ein Industriedenkmal im Eigentum der Stadt München. In der 1926 errichteten Halle wurden einst städtische Wasserrohre mit Jute ummantelt; später nutzten unter anderem die Kammerspiele das Gebäude vorübergehend als Spielstätte. Derzeit steht die Halle leer; gemeinsam mit der benachbarten Tonnenhalle soll die Jutierhalle ein Zentrum im neuen Kreativpark bilden. Bis zum Jahr 2023 sollen in der Halle Arbeitsräume für Künstler und Kreative entstehen.

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