Techno für Kinder und JugendlicheRaven lernen

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Bei einem Rave im vergangenen Jahr wurde das Gelände am Fröttmaninger Berg schon einmal auf seine Techno-Tauglichkeit getestet.
Bei einem Rave im vergangenen Jahr wurde das Gelände am Fröttmaninger Berg schon einmal auf seine Techno-Tauglichkeit getestet. (Foto: Ravestream Radio)

Zum Weltkindertag wird erst beim Jugendrave am Fröttmaninger Berg im geschützten Raum gefeiert, danach gibt es einen Techno-Maskenball – für Ältere.

Von Anna Weiß

Die Kulturtechnik des Feierngehens erlernt man durchs Machen. Im Clubkontext wird diese Praxis manchmal auch als „Nightlife Education“ bezeichnet. Die Corona-Pandemie habe da für eine Bildungslücke gesorgt, erzählen Clubbetreiber in Gesprächen oft.

Ein Techno-lastiges Gegenprogramm liefern nun die Macher vom „Ravestreamradio“ mit dem legalen Jugendrave „Generation Rave“ zum Weltkindertag am Freitag. „Auf Technopartys zu gehen, ist für Jugendliche schwierig, vor allem in München“, sagt Organisator Richard Meinl vom Ravestreamradio über die Veranstaltung. Neben der wenigen Ausgehmöglichkeiten sind die Begleiterscheinungen von illegalen Partys, die in und um München oft unter Brücken stattfinden, oft ein Problem. „Da kommen 14-Jährige dann mit 40-Jährigen zusammen. An solchen Orten liegt auch der Konsum näher“, sagt er.

Dagegen helfen sollen klare Rahmenbedingungen: Die Veranstaltung richtet sich dezidiert an Teenager und junge Erwachsene von 14 bis 20 Jahren, „ohne Oldies und Boomer“, wie es in der Pressemeldung heißt. Die Einlassbänder sind je nach Altersklasse verschiedenfarbig gekennzeichnet, damit nur diejenigen Alkohol ausgeschenkt bekommen, die bereits legal trinken dürfen. Zudem ist ein Awareness-Team vor Ort, das bei Fragen oder Problemen ansprechbar ist.

Aus Jugendschutzgründen dauert der Jugendrave von 18 bis 23 Uhr. Die Veranstalter rechnen mit mehr als tausend Gästen und empfehlen deshalb, rechtzeitig vor Ort zu sein.

Außer der Sicherheit sind den Machern auch das Festivalgefühl und der Sound wichtig. Die Besucher erwartet ein High-End-Soundsystem, mehrere DJs – darunter Headliner Ambam – legen Techno auf. Die Organisatoren sind gut vernetzt in der Szene und bündeln nicht nur zum Weltkindertag Kreativität und Manpower. Meinl vom Ravestreamradio war in den vergangenen Jahren Versammlungsleiter bei den Demos gegen das bayerische Tanzverbot an stillen Feiertagen. Im vergangenen Jahr wurde bassgewaltig auf dem Marienplatz demonstriert, im Jahr davor wurde gar eine Technoparade durch die Stadt organisiert. Bei solchen Veranstaltungen werden alle Musikfans unabhängig ihres Alters mitgenommen.

Ältere Raverinnen und Raver können am Freitag nach dem Jugendrave am selben Ort feiern. Der Fröttmaninger Berg wird auf seine Tauglichkeit als neuer Kulturhotspot getestet: Die ganze Nacht soll unter dem Motto „Generalprobe“ die „Masked Madness“ gefeiert werden. Inspiriert ist die Partynacht von den Masken der auflegenden DJs Carv, Neon Graveyard, dem Duo 753, SZG und Roshan. Die Gäste sind eingeladen, an einem Stand selbst Masken zu bemalen, um einen modernen Maskenball zu feiern.

Generation Rave und Masked Madness, Freitag, 20.9., 18–23 Uhr und 0 Uhr–6.30 Uhr, Fröttmaninger Berg

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