Münchner Leute der Woche:Warum Jürgen Drews jetzt Münchner wird

Lesezeit: 3 Min.

Sänger Jürgen Drews. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Der 79-jährige Schlagersänger, bislang neben Mallorca auch im Münsterland beheimatet, zieht an den Stadtrand.

Von Philipp Crone, EPD, KNA, Martina Scherf

Der König von Mallorca wohnt jetzt in München. Jürgen Drews, 79, geboren in Nauen in der Nähe von Berlin, hat als Schlagersänger („Ein Bett im Kornfeld“) nicht nur die spanische Insel bewohnt und dort mal ein Bistro eröffnet, sondern zuletzt auch 25 Jahre im Münsterland gelebt, wie Boulevardmedien übereinstimmend berichten. Der Sänger von Titeln wie „Ich bau dir ein Schloss“ sei nun in die bayerische Landeshauptstadt gewechselt, wo auch seine Tochter mittlerweile ansässig sei, heißt es etwa auf der Seite schlager.de. Die hiesigen Gesellschaftsereignisse können sich also wahrscheinlich bald auf einen neuen Stammgast einstellen.

Trennen

(Foto: Florian Peljak)

Renate Maltry ist Fachanwältin für Familienrecht und Erbrecht in München. In ihrem gerade erschienen Buch „Doch noch scheiden oder weiter leiden? Trennung und Scheidung in der Lebensmitte“ gibt sie Hinweise, wie man eine Scheidung möglichst konfliktarm durchführen kann. Einen Ehevertrag kann man vor der Eheschließung, aber auch noch während der Ehe abschließen. Diese Möglichkeit lässt sich in Krisenzeiten nutzen, rät die Anwältin, um tragfähige Regeln zu vereinbaren – „sowohl für die gemeinsame Zukunft als auch für eine eventuelle Trennung und Scheidung“. Wenn man Krisen nicht alleine bewältigen kann, sollte man sich professionelle Unterstützung suchen. Das könne eine Eskalation der Situation vermeiden und zur Befriedung beitragen. Sollte sich herausstellen, dass man sich besser trennt, könne man auch den Trennungsprozess therapeutisch begleiten lassen, erklärt Maltry. Frühzeitig juristische Informationen einholen sei wichtig, um Ansprüche rechtzeitig anzumelden. Sonst sei Unzufriedenheit garantiert und eine schlechtere Verhandlungsposition sowieso. Beziehungsverträge könne man bewusst machen und anpassen: Das sind „ungeschriebene und oft sogar unausgesprochene Annahmen über das Zusammenleben, die zwischen Ehegatten im Laufe des gemeinsamen Lebens entstehen“. Sie rät, sich darüber auszutauschen und unterschiedliche Erwartungen zu benennen. Und zuletzt: Nach Erfahrung der Familienrechtlerin wird besonders in Krisenzeiten in Diskussionen die Sachebene schnell mit der Beziehungsebene vermischt, was die Entscheidungen schwierig machen kann.

Archivieren

Johannes Merz, Leiter des Archivs und der Bibliothek des Erzbistums München und Freising. (Foto: eomuc)

Inzwischen sind genau 250 lokale Pfarrarchive zentralisiert – zuletzt ist das Archiv aus der Pfarrgemeinde Prien am Chiemsee dazugekommen. Die zentrale Archivierung der Pfarrarchive sei ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung schriftlichen Kulturguts von hoher gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, sagt Johannes Merz, Leiter des Archivs und der Bibliothek des Erzbistums München und Freising, laut Mitteilung. „Das kirchliche Leben war schon immer ein bedeutsamer Teil des Dorfgeschehens“, sagt Merz weiter. Die Pfarrarchive reichten oft bis ins späte Mittelalter zurück. Die Papiere dokumentierten Angelegenheiten des Rechts, des Personals oder der Finanzen einer Pfarrei – und „bilden eine große Bandbreite und Vielfalt des Lebens längst vergangener Zeiten ab“. Laut Kirchenrecht müssen die Pfarreien ein eigenes Archiv vor Ort unterhalten oder die Dokumente an das Diözesanarchiv übergeben. Die Dokumente müssen registriert und geordnet werden, außerdem sicher gelagert und nur den rechtlichen Bestimmungen nach genutzt werden.

Eröffnen

Regisseur Alireza Golafshan (Foto: Robert Haas)

Der Münchner Filmemacher Alireza Golafsan, 38, wird das Filmfestival eröffnen. Zwar nicht das von Cannes, aber immerhin das von Kitzbühel, das am 20. August startet. Golafshan, der bekannt wurde mit seiner Roadmovie-Komödie „Die Goldfische“ mit Jella Haase und Tom Schilling, hat nun nach „JGA“ eine weitere Komödie gedreht namens „Alles Fifty Fifty“. Marion (Laura Tonke) und Andi (Moritz Bleibtreu) halten sich trotz Trennung für Vorzeigeeltern und kümmern sich fifty-fifty um ihren elfjährigen Sohn. Bis zum Der gemeinsamen Sommerurlaub in Italien, bei dem auch Marions neuer Freund (David Kross) dabei ist.

Paddeln

Pascal Rösler. (Foto: Georgine Treybal)

Mit einem Paddelschlag auf der Isar hat alles begonnen. Pascal Rösler, ehemaliger Finanzberater und begeisterter Wassersportler auf der Suche nach einem nachhaltigen Leben, macht sich 2017 mit einem Stand-up-Paddelboard von München auf den Weg zum Schwarzen Meer. Unterwegs trifft er Naturschützer, sammelt Informationen und Spenden. Ein Film entsteht. Und der Verein „Pure Water for Generations“. Jeden Sommer organisiert Rösler seither „Wassertage“ für Schülerinnen und Schüler. Zwei Monate war er mit vielen Helferinnen und Helfern in diesem Sommer in Deutschland und Österreich unterwegs, von der Ostsee bis zum Attersee, vom Rhein bis zum Inn, um mit etwa 3800 Kindern, Jugendlichen und deren Lehrerinnen und Lehrern einen Tag am, im und auf dem Wasser zu verbringen. „Warum leben wir nicht in Balance mit unserer Erde, obwohl wir seit Jahrzehnten wissen, wie es um sie steht?“, diese Frage treibt nicht nur Pascal Rösler um, sondern auch viele junge Leute, wie er immer wieder feststellt. „Aber Fakten allein führen zu keiner Veränderung unseres Handelns“, sagt er. Deshalb können die jungen Leute bei den Wassertagen nicht nur schwimmen, paddeln, Fische beobachten. Sie lernen durch Achtsamkeitsübungen auch, ihren Ängsten und Wünschen Raum zu geben und zugleich zu erkennen: Ich kann etwas tun. Sie habe die Kinder an diesem Tag ganz anders kennengelernt, sagt eine Lehrerin aus Rostock im Video und wünscht sich, dass es solche Tage noch viel öfter gebe, „einmal die Woche am besten oder wenigstens einmal im Halbjahr.“ Auf jeden Fall wieder im nächsten Sommer.

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