Münchner Leute der Woche:Aus der „Höhle des Löwens“ an die Drogeriemarktkasse

Lesezeit: 3 Min.

Interessiert an Beautythemen: Judith Williams, Sängerin, Moderatorin und Geschäftsfrau mit sozialem Engagement. (Foto: Andreas Rentz/Getty Images)

Investorin Judith Williams engagiert sich für das Ambulante Kinderhospiz München.

Von Sabine Buchwald, Sonja Niesmann, Martina Scherf

An der Kasse einer Drogeriemarktkette zu sitzen, Waren über den Scanner zu ziehen und dabei freundlich zu bleiben, dieser Aufgabe stellt sich die Unternehmerin und Moderatorin Judith Williams. Am Montag, 18. November, wird sie zur Wiedereröffnung des umgestalteten dm-Marktes in der Albert-Rosshaupterstraße 37 in Sendling hinter der Kasse zu erleben sein. Zwar nur von 11 bis 12 Uhr, aber für einen guten Zweck: Alle Einnahmen dieser Stunde gehen laut des Karlsruher Unternehmens an die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München. Nach dieser Aktion wird Williams, 53, noch bis etwa 12.45 Uhr den Kundinnen und Kunden für Fotos und Gespräche bereit stehen.

Die gebürtige Münchnerin hat ihre Karriere als Opernsängerin begonnen. Immer wieder ist sie aber in verschiedenen Fernsehformaten zu sehen, vor allem seit zehn Jahren als Investorin in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ (Vox). 2007 hat Williams selbst erfolgreich eine Kosmetiklinie gegründete. Die mehrfache Mutter engagiert sich auch immer wieder sozial, seit 2017 etwa als Botschafterin der José-Carreras-Leukämie-Stiftung, nun also auch für die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München. Die Stiftung, die dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern konnte, betreibt mehrere Beratungs- und Betreuungszentren für die Krisenintervention und die ambulante Nachsorge betroffener Familien. Aktuell werden etwa 1000 sehr schwer oder unheilbar erkrankte Babys, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut. 2023 eröffnete die Stiftung im niederbayerischen Eichendorf das Haus Anna. Jede finanzielle Hilfe ist also sehr willkommen.

Stimme für Umweltschutz

Sarah Diefenbach, Wirtschaftspsychologin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. (Foto: privat)

Die Outdoorfirma Patagonia hat schon vor einem halben Jahrhundert begonnen, Umweltprojekte zu fördern. Das tut sie bis heute, in vielen Ländern, mit Millionen Dollar. Auch die drei Münchner Initiativen Green City, Umweltinstitut München und Rehab Republic gehören zum Netzwerk. Am Donnerstag diskutieren Vertreter der Firma mit Experten wie der Wirtschaftspsychologin Sarah Diefenbach von der Ludwig-Maximilians-Universität und Umweltschützern, wie man mehr Nachhaltigkeit erreicht (die Veranstaltung ist bereits ausverkauft). „Wir sind auf den Abend gespannt, weil dort ein weltweit agierendes Unternehmen selbst die Frage aufwirft: Wie kommen wir aus den ökonomischen Zwängen raus, immer mehr kaufen und verkaufen zu müssen?“, sagt Christian Grundmann von Green City. Ein Weg ist das Restaurieren von Kleidung. Solche Second-hand-Teile verkauft Patagonia am Samstag, 23. November, von 10 bis 19 Uhr in der Galerie art:ig, Corneliusstraße 19. Der Erlös geht an die drei Münchner Initiativen. Achtung: Es ist nur Kartenzahlung möglich.

Talent am Herd

Koch Marc-Dominik Stern aus München muss sich am 19. November beweisen. (Foto: S. Pellegrino)

Mit einem „französischen Perlhuhn Tikka Masala Style“ hat Marc-Dominik Stern, so erzählt er es, einst das Herz seiner Frau gewonnen. Nun hat es der Nachwuchskoch im „The Charles Hotel“ mit diesem Gericht in den Vorentscheid zum „S. Pellegrino Young Chef 2024/25“ geschafft. Zehn junge Köchinnen und Köche aus Deutschland und Österreich kämpfen am 19. November um den Einzug ins internationale Finale. In der Jury sitzt auch Rosina Ostler vom Münchner Restaurant Alois. Der 29-Jährige begann während des Studiums, nebenbei zu kochen – und tauschte bald den Hörsaal mit der Küche.

Abschied vom Chor

Kirchenmusiker Klaus Geitner vor der Orgel in der Untersendlinger Himmelfahrtskirche. (Foto: Julia Müller)

Mit Brahms’ „Deutschem Requiem“ hat sich Kirchenmusikdirektor Klaus Geitner, 65, in der Sendlinger Himmelfahrtskirche am Wochenende in den Ruhestand verabschiedet. Das Konzert mit dem Chor der Himmelfahrtskirche, dem Seraphin Ensemble sowie den Solisten Anna-Lena Elbert und Andreas Burkhart war ausverkauft. Das hat Geitner in den 42 Jahren seines Wirkens in Sendling nicht immer hinbekommen. Aber es hat sich längst herumgesprochen, dass an dieser Stätte Kirchenmusik von hoher Qualität geboten wird – auch dank des großen Beziehungsnetzes, über das Geitner in der deutschen Kirchenmusikszene verfügt. Sein Vermächtnis? Zum einen die grandiose Eule-Orgel der Himmelfahrtskirche, deren Bau er initiiert und beaufsichtigt hat. Sein „Baby“, wie er das Instrument nennt. Zum anderen der Chor, den er über die Jahre aus bescheidenen Anfängen zu einem stimmgewaltigen Klangkörper formte, dem er das Niveau „Zweite Bundesliga“ attestiert.

Es kam zu Aufführungen fast aller großen Oratorien, mit einem Schwerpunkt bei Bach. Ob die Kirchenmusik in Untersendling auch nach seinem Weggang den gleichen Stellenwert haben wird? Darüber macht sich Geitner Sorgen, verweist darauf, dass seine Stelle noch nicht einmal ausgeschrieben ist. Erst einmal wird ihn in den nächsten Monat ein Student vertreten. Aber ganz „weg“ wird Geitner ohnehin nicht sein. Für eine Weile springt er als Kantor in einer Gemeinde in Rosenheim ein, als Orgel-Solist wird er Konzerte geben und als Orgel-Sachverständiger durch Bayern reisen. Zu hören ist Geitner etwa am 26. Dezember, 19 Uhr, erneut in der Himmelfahrtskirche in der Reihe „Orgelmusik bei Kerzenschein“.

Einsatz für Gastronomie

Gastronomin Angela Inselkammer. (Foto: Sebastian Gabriel)

Angela Inselkammer ist neue Vizepräsidentin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Den bayerischen Dehoga-Landesverband leitet sie bereits seit 2016. Inselkammer ist eng im Gastgewerbe verwurzelt. Nach ihrer Ausbildung zur Hotelfachfrau und der Mitarbeit im familieneigenen Brauereigasthof Hotel Aying südlich von München übernahm sie Anfang 1994 die Leitung des Unternehmens. Seit 2001 ist sie auch Geschäftsführerin der Brauerei Aying. Auch in vielen anderen Gremien der Branche hat sie Ämter übernommen, etwa im Präsidium von Tourismus Oberbayern München und im „Cluster Ernährung“.

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