Juden in München:Der Nazi-Terror von Giesing

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Historiker Herbert Dandl hat ein Gedenkbuch geschrieben. (Foto: Stephan Rumpf)

Hans Zöberlein war „einer der aktivsten Nazis in ganz München“, sagt Historiker Herbert Dandl. Unter ihm und den NS-Verbrechern litten viele jüdische Menschen in Giesing und Harlaching. Dandl hat 282 Schicksale in einem Gedenkbuch gesammelt.

Von Patrik Stäbler

Der Feind lebte damals nur eine Tür weiter. Gemeint ist Hans Zöberlein – Gründer der SA und NSDAP-Ortsgruppe in Giesing sowie „einer der aktivsten Nazis in ganz München“, sagt Herbert Dandl. Der Historiker steht an diesem Vormittag in der Tegernseer Landstraße vor dem einstigen Wohnhaus des Schriftstellers, der laut dem Autor Tobias Schneider „mit das übelste antisemitische Machwerk der gesamten NS-Belletristik“ verfasst hat. „Hausnummer 45“, sagt Dandl und deutet auf ein unscheinbares Gebäude, dessen Erdgeschoss eine Bankfiliale beheimatet, ehe sein Zeigefinger zum Nachbaranwesen weiterwandert. „Und direkt daneben haben die Abeles gewohnt, bis sie 1932 weggezogen sind. Wahrscheinlich auch wegen ihres Nachbarn.“

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