Johanneskirchen:Angst vor dem Kunstpark

Wolfgang Nöth, neue Theaterfabrik, Kulturhalle in Johanneskirchen, Musenberstr. 40

Anwohner und Bezirksausschuss gleichermaßen sehen den Betrieb in der Neuen Theaterfabrik kritisch.

(Foto: Florian Peljak)

Bezirksausschuss übt Kritik am Kulturbetrieb in Nöths Hallen

Wenn Kamasi Washington am Freitag, 18. Mai, in der Neuen Theaterfabrik von Wolfgang Nöth an der Musenbergstraße in Johanneskirchen sein Saxofon an die Lippen setzt, werden nicht nur Jazz-Fans unter den Zuhörern sein. Den Vertretern von Kreisverwaltungsreferat (KVR) und Polizei, die an diesem Abend auf Bitten des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen an die äußerste nördliche Grenze des Stadtbezirks pilgern, geht es auch gar nicht um die Musik.

Sie sollen sich vielmehr mit der "prekären" Verkehrssituation beschäftigen, wie der BA nun in einem einstimmig beschlossenen interfraktionellen Dringlichkeitsantrag fordert. Seit Nöth und sein Partner Frank Bergmeyer vom Mitveranstalter Propeller Music Anfang März ihre neue Veranstaltungshalle auf dem Gelände der alten Holzhandlung an der Musenbergstraße in Betrieb genommen haben, gibt es immer wieder Ärger mit den Nachbarn. Zu viel Krach, zu wenige Parkplätze. Vier Konzerte - genehmigt als Einzelveranstaltungen - haben bisher stattgefunden, das fünfte steigt nun am Freitag.

Speziell den Verkehr nach Konzertende sollen sich KVR und Polizei genauer anschauen, fordert der BA. Denn nach dem Auftritt der Wombats im April habe es genau damit Probleme gegeben. Robert Brannekämper (CSU) berichtete, die schmale Straße sei eine halbe Stunde lang von den Autos der Konzertbesucher blockiert gewesen, die die Sackgasse hätten verlassen wollen. Auf den Gehsteigen seien die Fußgänger dicht an dicht gelaufen. Im Ernstfall, so steht es im Dringlichkeitsantrag des Stadtviertel-Gremiums, hätte es also für Rettungsfahrzeuge kein Durchkommen gegeben. "Dies kann so nicht hingenommen werden."

Brannekämper ergänzte, die CSU halte Konzerte in der Halle für "schwierig", da sie weder gedämmt noch gut erschlossen sei. Auch die Nutzung der zweiten Halle auf dem Areal als Hochzeits- und Veranstaltungsraum für bis zu 650 Personen sieht Brannekämper kritisch. In diesem sogenannten Spiegelsalon werde der Abiball des Asam-Gymnasiums stattfinden, dessen Ende im Internet für 4 Uhr morgens angekündigt sei. "Da werden wir sicher massive Lärmbeschwerden haben", prophezeite Brannekämper. Die Hallennutzung sei eine "Schnapsidee". "Das wird nie ein Kunstpark Ost."

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