Johanneskirchen:Ärger wegen "Neuer Theaterfabrik"

Neue Theaterfabrik in Johanneskirchen, 2018

Kunst aus den 1950er-Jahren findet sich ebenso wie Musik-Events in den Hallen auf dem Gelände der einstigen Holzhandlung an der Musenbergstraße.

(Foto: Florian Peljak)

Anwohner beschweren sich über Lärm, wildes Parken und verstopfte Straßen nach Konzerten auf dem Gelände von Hallenkönig Nöth

Der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen fordert ein Gesamtkonzept für die "Neue Theaterfabrik"in Johanneskirchen. Seit Hallenkönig Wolfgang Nöth und sein Partner Frank Bergmeyer vom Mitveranstalter Propeller Music Anfang März dort auf dem Gelände der alten Holzhandlung an der Musenbergstraße eine Veranstaltungshalle in Betrieb genommen haben, gibt es Ärger mit den Nachbarn. Der BA verzeichnet Beschwerden über Lärm, wildes Parken und verstopfte Straßen. Für die fünf Konzerte, die es bisher gegeben hat, hatten Nöth und Bergmeyer Einzelgenehmigungen bekommen. Für den Herbst kündigen sie im Internet bereits weitere Events an. Die Bogenhauser Stadtviertelvertreter sprachen sich dagegen aus, eine dauerhafte Nutzung der Lagerhalle als Veranstaltungsraum für maximal 1400 Personen während der nächsten zehn Jahre zu erlauben - zusätzlich zum bereits genehmigten Spiegelsalon für 650 Gäste. "Natürlich kann Kultur an der Musenbergstraße stattfinden", sagte Robert Brannekämper (CSU). "Aber das muss verträglich organisiert werden."

Nach seiner Schilderung kommt es vor allem nach den Konzerten zu massiven Problemen, wenn das Gros der Gäste zu Fuß Richtung S-Bahnhof geht und die schiere Zahl von Menschen beim Überqueren der Johanneskirchner Straße verhindert, dass Autos aus der Musenbergstraße herausfahren können. Beim Konzert der Wombats im April sei der Verkehr komplett gestanden. Rettungsdienste wären im Notfall nicht durchgekommen.

Deshalb sei auch "eine parallele Nutzung beider Säle", also Spiegelsalon und Theaterfabrik mit gut 2000 Besuchern, "nicht vorstellbar", sagte Brannekämper. Der BA fordert ein Gespräch mit den Betreibern und der Stadtverwaltung, "um praktikable Besucherzahlen und Veranstaltungskonzeptionen zu entwickeln". Nur Holger Machatschek (Grüne) stimmte gegen den Beschluss. München sei eine Großstadt, und eine Großstadt brauche auch Locations für die Jugend, erklärte er. Brannekämper sagte in der jüngsten BA-Sitzung, die Stadt sei bestrebt, "eine Lösung zu finden, mit der alle am Schluss leben können". Dies müsse man abwarten.

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