4. November 2013: Schwabinger Kunstfund bei Cornelius Gurlitt
In einer Schwabinger Wohnung sind einem Medienbericht zufolge Zollfahnder auf einen vermeintlich milliardenschweren Nazi-Kunstschatz gestoßen. Es soll sich um Gemälde und Grafiken handeln, die von den Nazis konfisziert und als entartet klassifiziert worden sind - darunter Werke von Max Beckmann, Marc Chagall, Otto Dix, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Max Liebermann, August Macke, Franz Marc, Henri Matisse, Pablo Picasso und Karl-Schmidt-Rottluff.
Bald wird bekannt, dass der Mann, der die 1500 Werke gehortet hat, Cornelius Gurlitt heißt und Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt ist, der während des Dritten Reiches im Auftrag des Nazi-Regimes mit Kunst gehandelt hatte. Es wird auch publik, dass die Staatsanwaltschaft Augsburg Gurlitts Kunstsammlung bereits im Februar 2012 beschlagnahmt und in ein Depot gebracht hatte. Die rechtliche Grundlage der Beschlagnahmung ist höchst umstritten.
Nach dem Bekanntwerden des Schwabinger Kunstfundes melden zahlreiche Erben der ursprünglich rechtmäßigen Besitzer der Werke ihre Ansprüche an. Diese durchzusetzen könnte jedoch jahrelange Gerichtsprozesse erfordern. In einem Interview mit dem Magazin Der Spiegel sagt Gurlitt: "Freiwillig gebe ich nichts zurück".
Heißt es anfangs noch, dass der Kunstschatz eine Milliarde wert ist, weiß man mittlerweile, dass die Gemälde und Grafiken nicht nur von bekannten Künstlern stammen, sondern zum Teil von dem 81-jährigen Gurlitt selbst gemalt wurden. Dieser soll einen Teil seiner Kunst nun auch zurück bekommen. Über das Wie und Wann wird noch zu entschieden.