Jahresbilanz:Schwieriges Klima

Traditionskaufhaus Kaufhaus Ludwig Beck am Marienplatz am Abend München Bayern Deutschland

Der Anteil russischer Kunden im Kaufhaus Beck am Marienplatz ist gesunken, doch das Bevölkerungswachstum kann zusätzlichen Umsatz bringen.

(Foto: Ralph Peters/Imago)

Trotz der Online-Konkurrenz konnte das Kaufhaus Ludwig Beck seinen Umsatz steigern

Von Inga Rahmsdorf

Obwohl die Textilbranche in Deutschland in den vergangenen Monaten Minuszahlen geschrieben hat, zeigten sich die Vorstandsmitglieder des Münchner Kaufhauses Ludwig Beck bei der Vorstellung der Jahresbilanz weitgehend zufrieden. Das Traditionsunternehmen mit 500 Mitarbeitern hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 0,5 Prozent auf 102,7 Millionen Euro gesteigert. Der Konzernüberschuss ist zwar mit 6,7 Millionen Euro etwas schlechter als 2014 mit 7,4 Millionen Euro. Aber angesichts der Schwierigkeiten am Markt sei das ein zufriedenstellendes Ergebnis, erklärte Vorstandsmitglied Dieter Münch am Montag.

Eine Herausforderung für den stationären Einzelhandel ist weiterhin die Konkurrenz durch den Online-Handel. Ludwig Beck hat daher neben seinen beiden Geschäften, dem Kaufhaus am Marienplatz und der Filiale in den Fünf Höfen, seit 2012 auch einen eigenen Online-Shop. Der Schwerpunkt liegt dort auf Kosmetikprodukten. Auch das Wetter hat sich laut Münch im vergangenen Jahr negativ auf das Geschäft ausgewirkt, der Sommer in München sei zu heiß gewesen, der Winter zu mild. Weitere Einbußen musste das Kaufhaus hinnehmen, weil der Rubel so schlecht stand. Russische Besucher machen derzeit noch 4,5 Prozent des Umsatzes aus, ihr Anteil ist aber im vergangenen Jahr zunächst um 20 Prozent zurückgegangen, im Dezember sogar um 50 Prozent. Obwohl der Markt der stationären Einzelhändler gerade durch den Internethandel so stark umkämpft ist, rechnet das Unternehmen in diesem Jahr mit einem weiteren Umsatzwachstum um zwei bis vier Prozent. Im vergangenen September wurde im Untergeschoss die neu ausgebaute und um 600 Quadratmeter erweiterte Herrenabteilung eröffnet, in der man sich "vom Schlüpfer bis zum Schlips im emotionalen Ambiente einkleiden kann", sagte Vorstandsmitglied Christian Greiner. Allein für diese Abteilung rechnet das Unternehmen im kommenden Jahr mit einem Umsatzplus von 20 Prozent, erklärte Münch. Positiv sei auch das Bevölkerungswachstum für das Kaufhaus. "Jeder Einwohner mehr erzeugt einen zusätzlichen Bedarf." Ludwig Beck hat ebenfalls eine Kinderabteilung.

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