Süddeutsche Zeitung

Isarvorstadt/Sendling:Ein fast verlorener Traum wird Wirklichkeit

Das geplante Stadtteilkulturzentrum für Sendling, die Ludwigs- und die Isarvorstadt soll Luise heißen

Von Birgit Lotze, Isarvorstadt/Sendling

Das Stadtteilkulturzentrum, das übergreifend für die Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und für Sendling geplant und derzeit an der Ecke Ruppert- und Tumblingerstraße gebaut wird, soll im Herbst kommenden Jahres eröffnet werden. Der Stadtrat hat der Inbetriebnahme kürzlich zugestimmt. Jetzt steht auch fest, wie das Kulturzentrum genannt werden soll: "Luise - Am Alten Südbahnhof" hat sich aus 296 Namensvorschlägen, die Bürger aus den beiden Stadtvierteln eingebracht haben, durchgesetzt. Der Name soll die drei Stadtteile repräsentieren, "Lu" steht für die Ludwigsvorstadt, "Is" für die Isarvorstadt und "Se" für Sendling. 26 Bürger hatten Luise vorgeschlagen.

In beiden Stadtvierteln herrscht seit Langem eklatanter Raummangel. Kulturschaffende, Vereine und Initiativen warten dringend auf einen Ort, in dem sie sich der Öffentlichkeit präsentieren, sich treffen und proben können. "Seit mindestens drei Jahrzehnten wird ein Kulturzentrum im Viertel gefordert. Mit Luise wird ein schon fast verlorener Traum Wirklichkeit", sagt Alexander Miklosy (Rosa Liste), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Sein Sendlinger Kollege Markus Lutz (SPD) bezeichnet das neue Zentrum als wichtigen kulturpolitischen Erfolg, ein Raum für Kunst und Kultur habe lange gefehlt. Auch wenn das Zentrum nicht mehr in Sendling liege, sei es doch in Sichtweite und trotz des Südrings gut über die Lindwurm- oder die Tumblingerstraße zu erreichen. Miklosy freut sich auf die intensivere kulturelle Zusammenarbeit der beiden Stadtbezirke. Durch die Bahnlinie sei man zwar getrennt, aber durch den "Bauch Münchens" - Großmarkthalle und Viehhof - doch verbunden.

Im Stadtteilkulturzentrum Luise sollen fast 700 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen, darunter drei Gruppenräume und ein 250 Quadratmeter großer Veranstaltungsraum. Es soll ein Forum für kulturelle und künstlerische Aktivitäten, Beratung und interkulturelle Verständigung entstehen, das allen Bürgern der beiden Stadtteile zur Verfügung steht. In München wird damit erstmals ein stadtbezirksübergreifendes Modell ausprobiert. Die Trägerschaft soll die Glockenbachwerkstatt übernehmen. Das Kulturzentrum ist Teil eines Gebäudekomplexes mit der Berufsfachschule für Kinderpflege und einer Fachakademie für Sozialpädagogik. Auch eine Dreifachsporthalle und eine Tiefgarage sind dort im Bau.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4197879
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 06.11.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.