Der 28. Mai 2013 war ungewöhnlich warm. Ein verfrühter Sommerabend. Die Menschen saßen vor den Cafés, flanierten auf den Straßen. Carla Gianno und ihr Freund Domenico Lorusso wohnten erst seit ein paar Wochen zusammen. Sie war 2004 von Italien nach München gekommen, hatte Sprachen studiert, arbeitete als Dolmetscherin. Er war Computeringenieur und hatte 2009 einen guten Job bei EADS bekommen. Sie waren um die dreißig, das Leben lag vor ihnen wie ein Buch voller Seiten, die darauf warten, beschrieben zu werden. Sie wollten heiraten.
Fünf Jahre nach dem "Isar-Mord":"Ich träume nur von Domenico, nie von der Tat"
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Noch lange Zeit nach dem Mord legten viele Münchner Blumen am Tatort ab. Auf den wiederholten Wunsch von Angehörigen und Freunden beriet eine Arbeitsgruppe im Münchner Rathaus über die Schaffung einer Gedenktafel - lehnte aber schließlich ab.
(Foto: Stephan Rumpf)2013 musste eine junge Italienerin zusehen, wie ein Unbekannter ihren Freund in München erstach. Hier redet sie zum ersten Mal über jene Nacht und ihr Leben danach.
Von Max Fellmann und Oliver Meiler, SZ-Magazin
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