Süddeutsche Zeitung

Isarinselfest:Reif für den Fluss

Die Münchner entdecken gerade die Isar neu. Am Wochenende wurde am Fluss aber nicht nur gebadet, sondern auch gefeiert. Bei strahlend schönem Wetter lud die Stadt zum zweiten Isarinselfest.

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Strahlend blauer Himmel und hochsommerlichen Temperaturen am Samstag an der Isar. Doch am Wochenende wurde dort nicht nur gebadet, sondern auch gefeiert - der Münchner entdeckt gerade den Fluss neu, und dort, wo er noch nicht renaturiert ist, lud die SPD zum Straßenfest.

Bereits zum zweiten Mal fand das Inselinselfest rund um die Praterinsel statt. Bei der Premiere im vergangenen Jahr waren trotz des mäßigen Wetters mehr als 100.000 Menschen gekommen waren, diesmal waren es an die 200.000.

Das Vorbild ist groß. Das Donauinselfest in Wien besuchen jedes Jahr Hunderttausende, die Party dient dem Ruhm der Stadt und der dortigen Sozialdemokraten. Also sagte sich irgendwann auch die Münchner SPD: Das können wir auch, wir haben doch auch einen Fluss mit Insel.

Zwischen Maximilians- und Ludwigsbrücke lockte - neben Schlemmermeilen und Bierzelten - ein kostenloses Kulturprogramm, bei dem es bisweilen ziemlich zünftig zuging.

Insgesamt 50 Bands traten am Wochenende an der Isar auf - mit Volksliedern und Schuhplattler, Klassik und Hip-Hop. In der gesperrten Steinsdorfstraße spielten bayerische Newcomer wie der Songwriter Matthias Kellner.

Mit Wiener Superlativen kann man in München allerdings noch nicht mithalten - dort treten jedes Jahr 2000 Künstler auf. Dafür gab es einen Isarstrand auf der Praterinsel und Brücken, die in allen Farben leuchteten.

Wer Spektakuläres erwartete, wurde allerdings enttäuscht. Das Isarinselfest ist in erster Linie ein Familienfest mit Bratwürsten, Kinderprogramm und sportlichen Aktivitäten.

Als Highlight darf das "Flying Fox" gelten -  in luftiger Höhe überquerte man die Isar am Seil und konnte sich das bunte Treiben einmal von oben anschauen.

Weniger Spaß hatten die Isarradler am Boden - dass man sein Rad nicht einmal durch die gesperrt Festmeile schieben darf, sorgte für einige Diskussionen mit dem Ordnungsdienst.

Unbeeindruckt davon blieben all jene, die der Party zum Trotz den Fluss einmal mehr für ein Sonnenbad nutzten - beobachtet von den vielen Festbesuchern.

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