Independent-Filmfestival „Isarfestspiele“Kino aus München für München

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Die Komödie „Highway to Hellas“ mit Christoph Maria Herbst spielt zwar in Griechenland, ist aber auch das Werk von Kreativen aus München.
Die Komödie „Highway to Hellas“ mit Christoph Maria Herbst spielt zwar in Griechenland, ist aber auch das Werk von Kreativen aus München. (Foto: Filmverleih)

E-Gitarren-Sound zu Stummfilmen von Karl Valentin: Bei den „Isarfestspielen“ in den Museum Lichtspielen laufen Werke von lokalen Filmschaffenden. Der Eintritt ist frei.

Von Josef Grübl

Wenn es etwas gibt, worauf sich Münchner Kulturveranstaltende garantiert einigen können, dann ist es die Isar: Den Fluss lieben alle, nicht nur seiner Wasserqualität oder der vielen Bade-, Grill- und Feierplätze wegen. Münchens Vorzeigegewässer ist Namensgeber für das Isarinselfest (im September entlang des Flussufers), die Isarphilharmonie (ganzjährig im neuen Gasteig) oder den Kulturstrand an der Isar (seit Anfang Mai auf der Museumsinsel). Auch das Filmfest setzt aufs Wasser, auf Floßfahrten für Filmmenschen, den sogenannten Isar Carpet oder Preistrophäen in Wellenoptik.

Noch mehr Isarbegeisterung geht eigentlich nicht – könnte man meinen. Doch Moses Wolff setzt noch einen drauf: Der Münchner Kabarettist, Autor, Filmemacher, Musiker und Maler ist seit zwei Jahren auch als Festivalmacher tätig. Im Frühjahr 2023 veranstaltete er mit den Isarfestspielen erstmalig ein Kinofestival, das ausnahmslos Werke von lokalen Filmschaffenden zeigt. Und weil es ein Fest von Münchnern für München sein sollte, war der Eintritt zu allen Filmen frei. Daran hat sich auch an der aktuellen Ausgabe nichts geändert. Nur sind es keine drei Festivalkinos mehr, sondern eines: Das Festival findet dieses Jahr an drei Abenden in den Museum Lichtspielen statt. Näher zum Fluss geht es nicht.

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Auf dem Programm stehen insgesamt zehn Filme von Münchner Filmemachern wie Klaus Lemke, Karl Valentin oder Aron Lehmann. Der älteste Film (der Valentin-Sketch „Die Hochzeit“) ist 113 Jahre alt, der jüngste brandneu: Lena Ghios und Fabian Assbecks Kurzfilmdrama „Coyote“ läuft am Abend des 20. Mai als Premiere. Darin geht es um einen Jungen, der in den Nachkriegsjahren von seinem Vater auf eine Gebirgsweide geschickt wird. Völlig isoliert kämpft er gegen die Vereinsamung an. Das Filmemacherduo will ihr Werk persönlich präsentieren; so wie auch Peter Rüffer, der am selben Abend seinen Kurzfilm „Akte Zefix“ vorstellt.

Die Isarfestspiele sollen eben ein Fest des lokalen Independent-Kinos sein: Das hätte auch dem vor drei Jahren verstorbenen Klaus Lemke gefallen, dessen 1979 entstandene Komödie „Ein komischer Heiliger“ (mit Cleo Kretschmer und Wolfgang Fierek) ebenfalls am Eröffnungsabend zu sehen ist.

Eine Kombination aus Altem und Neuem steht am Abend des 21. Mai auf dem Programm: Zunächst wird ein Musikvideo der Free-Jazz-Band Haifisch gezeigt, im Anschluss vertont der Haifisch-Musiker Norbert Bürger live im Kino zwei Stummfilme von Karl Valentin mit der E-Gitarre. Und da in München bekanntlich alles mit allem zusammenhängt, gibt es auch beim Hauptfilm des Abends eine besondere Verbindung: Bei Aron Lehmanns Kinokomödie „Highway to Hellas“ aus dem Jahr 2015 (mit Christoph Maria Herbst als deutschem Bürokraten auf einer kleinen Griecheninsel) schrieb Isarfestspiele-Gründer Moses Wolff am Drehbuch mit.

Am finalen Abend (22. Mai) geht es erneut mit zwei Kurzfilmen los: Zunächst wird ein Teaser gezeigt zu Barbara Ottens Krimikomödie „Taschenzwiebel“, die noch dieses Jahr in voller Länge erscheinen soll und laut Eigenauskunft ein „turbulentes alpines Feuerwerk“ verspricht. Im Anschluss daran läuft Axel Breuers Kurzfilm und Monroe-Hommage „Marilyn Reloaded“ (2007). Zum Abschluss gibt es die 2014 entstandene Kinokomödie „Bocksprünge“ von und mit Eckhard Preuß zu sehen. Darin geht es um eine Freundesclique, in der sich alle Beteiligten untereinander betrügen – ohne genau zu wissen warum.

Isarfestspiele – Münchner Kinofestival, Dienstag, 20., bis Donnerstag, 22. Mai, Museum Lichtspiele, Lilienstraße 2

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