Erneut haben am Samstag in München Tausende Menschen gegen die brutale Unterdrückung der iranischen Freiheitsbewegung durch das islamistische Regime protestiert. Waren vor einer Woche noch rund 4000 Menschen aus ganz Süddeutschland durch die Straßen gezogen, um ihre Solidarität mit dem iranischen Widerstand zu bekunden, waren es diesmal nach Angaben der Veranstalter rund 2000 Münchnerinnen und Münchner, die vom Gärtnerplatz zum Königsplatz zogen. Dort verkündeten sie ihre Forderungen: die Einstufung der iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation, die Ausweisung aller iranischen Botschafter in der EU, die Schaffung eines unabhängigen Internetzugangs für die Menschen in Iran und die Abschaffung der Todesstrafe in Iran.
Die Münchner Kundgebung wurde von den Organisatorinnen von "Women.Life.Freedom.Munich" als Teil der an diesem Tag weltweit veranstalteten Solidaritätsmärsche zur Erinnerung an den sogenannten blutigen November 2019 in Iran verstanden. Auch damals sei die iranische Regierung "mit voller Brutalität und (...) äußerst gewaltsam gegen die friedlichen Proteste" vorgegangen. Damals sollen innerhalb weniger Tage 1500 Menschen ermordet worden sein. Die vollständige Internet-Sperrung des Regimes führte dazu, dass keine Informationen nach außen drangen.
Bereits vor einer Woche waren auf dem Königsplatz rund 4000 Menschen zu einer Kundgebung zusammengekommen. SPD und Grüne, der DGB und das Bündnis "München ist bunt" hatten sich mit Redebeiträgen an der Kundgebung beteiligt oder dazu aufgerufen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Namen von ermordeten Menschen auf Kärtchen an einer Ballonkette in den Himmel steigen lassen, dazu erklang die Ballade "Baraye" des iranischen Musikers Shervin Hajipour - die inoffizielle Hymne der Proteste in Iran, in der es heißt: "Für die Sehnsucht nach einem normalen Leben, für Tanzen auf den Straßen, für Küssen ohne Angst, für die verrosteten Köpfe".