Musik:Klangnetz

Beim Nürnberger Musikfest "Ion" werden klassische Formate dynamisiert.

Von Paul Schäufele, Nürnberg

"Ion" heißt auf Griechisch etwas, das sich bewegt, und das tut das internationale Festival für geistliche Musik in Nürnberg. Hervorgegangen aus den Internationalen Orgelwochen Nürnberg (ION), heißt es seit 2019 Musikfest ION und dynamisiert dieses Jahr von Freitag, 24. Juni, bis Sonntag, 3. Juli, unter dem Motto "All you need is..." klassische Formate. 230 Kinder beginnen am Freitag in St. Lorenz mit Werken von Beethoven (15 Uhr, Samstag um 11 Uhr). Den Einstieg in die Musica sacra markiert die "ION-Nacht" als Klangnetz, das sich übers abendliche Nürnberg legt. Hier ist bei freiem Eintritt unter anderem möglich, von 19 Uhr an eine Tango-Psalmvertonung von Martín Palmeri in Sankt Lorenz zu erleben oder sich vom Münchner Madrigalchor in St. Egidien Motetten vorsingen zu lassen. Oder man singt selbst als Nachtchor um 23 Uhr auf dem Sebalder Platz.

Zur selben Zeit wird die neue Reihe "Nightflight" eröffnet, die Musik in nächtliche Kirchen bringt. So Mozarts Requiem in einer Fassung für Streichquartett oder die Klanggedichte von Hendrik Weber (25. Juni und 2. Juli, jeweils 23 Uhr in St. Martha). Das kontrastiert mit Traditionellem wie Händels "Messiah" am 25. Juni (19 Uhr in St. Sebald) oder Mendelssohns "Paulus" (3. Juli, 17 Uhr in St. Lorenz). Bach in ungewöhnlicher Form gibt es zum Finale: Die h-Moll-Messe mit Lücken und Einfügungen (2. Juli, 20 Uhr in St. Sebald) und die Johannespassion mit choralem Mitsingen (3. Juli, 14 Uhr in St. Sebald). Einen besonderen Programmpunkt stellt der 30. Juni als Thementag "Jüdische Musikkultur in Europa" dar. Und, nicht zu vergessen, es wird auch Orgelmusik zu hören sein, als improvisierter Dialog oder in fünf Mittagskonzerten. Kurzum: "All you need is..." zunächst einmal eines der begehrten Tickets fürs Musikfest ION.

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