Interview: Wolfgang Fierek:"Ich wollte immer Leuten gefallen"

Schauspieler Wolfgang Fierek hat beschlossen, sein Leben zu ändern. Ein Gespräch über Ängste, Lebenssinn und Hawk, den Medizinmann.

Sarina Pfauth

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Wolfgang Fierek wurde Mitte der Siebziger mit Klaus-Lemke-Filmen bekannt. Seit Jahrzehnten prägt sein Gesicht nun die Serien im öffentlich-rechtlichen Programm. Nun macht er selbst Filme - und will sogar einen Oscar. Sein Leben in Bildern.

Wolfgang Fierek wurde am 10. Dezember 1950 in Ottobrunn bei München als Sohn eines Kochs geboren. Nach der Schule wurde er Feinmechaniker - kein Beruf, den er ein Leben lang machen wollte. Zur Schauspielerei kam er dann aber eher zufällig ...

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... nachdem er Mitte der 70er Jahre den Regisseur Klaus Lemke kennenlernte, der ihn für seinen Film "Idole" engagierte. Das Engagement blieb keine Eintagsfliege, es folgten weitere recht erfolgreiche Komödien, "Amore" wurde sogar mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.

"Das waren Straßenfeger. Die haben mir den ersten Ruhm verschafft", sagt Fierek über die Klaus-Lemke-Filme. Und auch über den Regisseur ist er voller Lob: "Der Klaus ist supergut. Ein sehr kritischer, intelligenter Mensch. Er ist einer der letzten Rocker."

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Nach den Straßenfegern kam aber schnell ein Karriereloch - zwischendurch holte der Münchner Regisseur Helmut Dietl zwar für seine Erfolgs-Serie "Monaco Franze" als Kleingauner namens "Tierpark-Toni" vor die Kamera. Doch trotz dieses Engagements verlief Fiereks Schauspielkarriere eher zögerlich.

So machte er eben auf anderem Gebiet Karriere: 1986 konnte er einen Erfolg als Musiker verbuchen - und zwar mit dem bayerischen Party- und Festzelthit "Resi, i hol di mit'm Traktor ab". Der Song gehört inzwischen zu den Evergreens der Unterhaltungsmusik.

Im Bild: Fierek im Jahr 2001 auf einer Harley Davidson.

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Fest in der deutschen Fernsehlandschaft etablieren konnte sich Fierek dann ab 1990 mit Rollen in erfolgreichen Vorabendserien des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. In der ZDF-Serie "Zwei Münchner in Hamburg" mit Uschi Glas und Elmar Wepper in den Hauptrollen spielte er den etwas leichtlebigen Bruder des Protagonisten. Von 1993 bis 1997 stand er dann für mehr als 80 Folgen der Serie "Ein Bayer auf Rügen" als Polizist Valentin Gruber auf der Ostseeinsel vor der Kamera. Und noch heute ist er regelmäßig bei den "Rosenheim-Cops" zu sehen.

Im Bild: Die Schauspieler Joseph Hannesschläger und Karin Thaler, der Showmaster Dieter Thomas Heck und Wolfgang Fierek (v.l.n.r.), aufgenommen im oberbayerischen Dietramszell während einer Drehpause bei der ZDF-Serie "Rosenheim-Cops" im Jahr 2007. Der Entertainer Heck spielte in der Folge "Namibische Schlangen" den Freund von Wolfgang Fierek.

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Für das Bayerische Fernsehen moderierte Fierek von 1994 bis 1997 die Tiershow "Wau", nahe liegend folgte darauf ab 1997 die Vorabendserie "Tierarzt Dr. Engel", in der er in 20 Folgen bis 2001 neben zahlreichen menschlichen Problemen auch die gesundheitlichen seiner tierischen Patienten löste.

Neben allen Schauspielengagements machte Fierek aber immer wieder auch Musik. 1996 kam seine Single "Wenn Du mi wuist", sowie das Album "Koa Angst vorm Wind" auf den Markt, 1997 folgte die CD "Wuid und frei".

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Seit August 1994 ist Fierek mit der Malerin Djamila Mendil verheiratet. "Meine Frau und ich waren einfach glücklich von Anfang an", erzählt Fierek über seine Beziehung. "Ich wollte eigentlich immer schon heiraten, aber ich habe lange nicht den richtigen Menschen gefunden. Dann habe ich meine Frau kennen gelernt und ich wusste genau: Das ist der Mensch, mit dem ich zusammen sein will."

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Von seinem Vater hat Fierek die Liebe zu Motorrädern geerbt. "Weil er als Koch bei den Amis gearbeitet hat, kam er er eines Tages mit einer Harley Davidson nach Hause", erzählt Fierek. "Dieses Bild hat sich eingebrannt: Das Motorrad stand nicht da, sondern lehnte lässig auf dem Ständer. Es war schwerer als deutsche Motorräder und hat einen ganz anderen Duft verbreitet. Für andere Leute hat das 50er-Einheitsöl gestunken, für mich war das wie Parfum."

Inzwischen betreibt Wolfgang Fierek zwei Harley-Davidson-Geschäfte und organisiert regelmäßig Motorrad-Festivals.

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Seine Motorrad-Leidenschaft hat ihn allerdings im April 2003 fast das Leben gekostet, als er in Österreich ohne eigene Schuld in einen Unfall verwickelt und schwer verletzt wurde.

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Ein halbes Jahr nach seinem Unfall besichtigte der Schauspieler Wolfgang Fierek in Unterberg bei Salzburg die Unfallstelle seines Motorradunfalls vom April 2003. Fierek war auf seiner Harley in einer Autokolonne unterwegs, die sich hinter einem Lastwagen gebildet hatte. Nach dem Überholversuch einer vor ihm fahrenden Autofahrerin kam ein Wagen im Gegenverkehr ins Schleudern und stieß frontal mit Fiereks Motorrad zusammen.

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Der Schauspieler wurde samt seiner Maschine ins Gras geschleudert und blieb dort schwer verletzt liegen. Fierek erlitt dabei mehrere Knochenbrueche an beiden Beinen, Fuessen, Rippen und Armen. Er verbrachte fast drei Monate in Kliniken.

Im Bild: Djamila Fierek und Werner Betzler, der Chefarzt des Krankenhauses in Tamsweg im österreichischen Lungau, während einer Pressekonferenz anlässlich des Motorrad-Unfalls im April 2003.

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Im Krankenhaus hat Fierek sich überlegt, dass er in seinem Leben einiges verändern möchte: Inzwischen hat er eine eigene Produktionsfirma gegründet und für den BR in Amerika eine Reisedokumentation gedreht. "Ich habe Regie geführt, das Drehbuch geschrieben, alles", erzählt er. Der Film mit dem Titel "Wolfgang Fierek on the Road again" läuft im August im Bayerischen Fernsehen. "Der Zuschauer ist praktisch bei mir mit dabei, alles ungeschminkt. Man sieht nicht nur die Schönheiten, sondern auch, dass das Motorrad kaputt geht und das Benzin ausgeht. Mir geht immer das Benzin aus. Weil ich so fasziniert bin vom Motorrad fahren, dass ich das Tanken vergesse."

Im Bild: Fierek vor der Bergkulisse des "Wilden Kaiser" - Bergmassivs auf der Rübezahlalm im österreichischen Ellmau im Jahr 2000.

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(sueddeutsche.de/pfau/jja)

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