Süddeutsche Zeitung

Internationale Küche:Wenn Münchner und Flüchtlinge zusammen kochen

Das irakische Gericht Dolma ist nichts für Küchen-Anfänger. Zum Glück geht es bei "Über den Tellerrand kochen München e.V." aber nicht nur ums Essen.

Von Lisa Böttinger

Bei "Über den Tellerrand kochen München e.V." engagieren sich mittlerweile etwa 20 Münchner ehrenamtlich. Zum Kochen treffen sich einige von ihnen mindestens einmal im Monat.

Mit dabei sind dann Geflüchtete aus Afghanistan, Syrien oder Eritrea. Dann gibt es zum Beispiel Dolma, ein irakisches Gericht: Dafür müssen alle eine Reis-Fleisch-Mischung per Handarbeit in hauchdünne Weinblätter füllen.

Alternativ kann man die Mischung auch in ausgehöhlte Auberginen löffeln. Das ist dann ein bisschen einfach.

Beim Schnippeln, Rühren und Weinblätter-Rollen bewegen sich die Teilnehmer von Tisch zu Tisch - wie auf einer Stehparty. Dabei lernen sie sich kennen. Das gemeinsame Kochen verbinde, sagen die Organisatoren.

Eine weltweite kulturelle Konstante ist es heute, Essen zu fotografieren. Das Ergebnis kann sich ja auch sehen lassen, findet der 13-jährige Mohammad aus Syrien.

An der großen Küchenzeile im Mehrgenerationenhaus Unter den Arkaden in Milbertshofen helfen alle mit. Marwa aus Bagdad (links im Bild) koordiniert das Kochen heute mit ihrer Schwester Mais und deren Mann Mustafa. Und das Rezept? "Kennt man, wenn man Iraker ist", sagt Mustafa.

Die Münchner haben dagegen schon Probleme mit der Aussprache von dem, was sie da alles auf Arabisch zubereiten. Aber auch da weiß Mustafa ein Rezept: Darüber lachen.

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