In den vergangenen Monaten, während sie und ihr Team das Programm für das Jahr 2023 zusammenstellten, reifte bei Christiane Raabe, der Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek, die Überzeugung heran: "Mit Blick auf die aktuelle, oft schreckliche Weltlage haben wir uns dagegen entschieden, nur die bitteren Töne abzubilden; Literatur bezieht sich auch auf die heiteren Seiten", erklärte sie bei der Vorstellung des Jahresprogramms in Schloss Blutenburg.
Bei dem "White Ravens Festival", das vom 16. bis 20. Juli Begegnungen mit 13 Autorinnen und Autoren aus neun Ländern ermöglicht, kommen wohl beide Seiten zum Tragen: In ihren Büchern sind es zumeist die Kinder von alleinerziehenden Müttern - "einige alleinerziehende Väter sind allerdings auch darunter", so Raabe -, die sich auf die Suche begeben. Nach dem Vater, wie in Lisa Krusches Kinderroman "Das Universum ist verdammt groß und supermystisch", in dem ein Junge aus Protest gegen den neuen Freund der Mutter verstummt. Und sich mit seinem Opa, einem alten Zirkusclown, auf eine Reise quer durch Europa nach seinem Vater begibt. Erstaunlich heitere Momente hat auch Simon van der Geests Roadmovie "Der Urwald hat meinen Vater verschluckt", in dem sich die Protagonistin Eva auf die Suche nach ihrem biologischen Vater macht. In Sarah Jägers "Nach vorn, nach Süden" sind es hingegen drei Jugendliche, die sich auf die Suche machen - einem Vierten hinterher, der eines Tages nicht mehr an ihrer aller Treffpunkt, im Hinterhof eines Discounters, erscheint.
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Nur noch bis 12. März läuft die laut Raabe "unglaublich erfolgreiche" Ausstellung zu Axel Schefflers Bilderwelten; darauf folgen weitere interessante Ausstellungen: Ganz auf die Ausdruckskraft von Linien, Formen, Konturen und Kontrasten verlässt sich die Schau "Schwarz Weiß Grau. Bilderbücher ohne Farben" (23.3. bis 3.9. ). Farbiger wird es indes bei der Jahresausstellung "Von Füchsen und Fabeln. Internationale Tiergeschichten und Fabeln aus aller Welt", die ein breites Panorama mit Tiergeschichten vorstellt - von Äsop und La Fontaine über Leo Lionni und Janosch bis hin zu John Kilaka aus Tansania. Den Ausstellungsreigen beschließt Reinhard Michl, der neben Irina Korschunows "Findefuchs" zahlreiche Geschichten illustriert hat, die zu Klassikern der Kinderliteratur wurden. Seinen Vorlass hat er bereits jetzt der IJB vermacht, die anlässlich seines 75. Geburtstags einen Querschnitt aus seinem Lebenswerk zeigt (15.9. bis 31.12.).