Süddeutsche Zeitung

Installation:Das Haus der Kunst als Allianz-Arena

Warum der fast 40 Meter lange Schriftzug des WM-Stadions für mehr als zwei Monate am Dachgesims des Museums prangen wird.

Oliver Das Gupta

Soviel ist klar: Die Schrift muss runter vom Stadion. Denn die Münchner Allianz-Arena darf ihren Namen nicht tragen, solange hierzulande weltmeisterlich gekickt wird. Schließlich sind die Werbeflächen der Spielstätten den offiziellen Sponsoren der Fifa vorbehalten.

Damit also das Heim der Münchner Bayern im Norden der Stadt zum einfachen WM-Stadion wird, soll der Schriftzug "Allianz Arena" in der kommenden Woche von der Stadionhaut montiert werden. Anschließend werden die bis zu 420 Kilogramm schweren Buchstaben auf Sattelschlepper verladen - und in die Münchner Innenstadt transportiert, genauer: zum Haus der Kunst.

Dort soll der Schriftzug nämlich vom 12. Mai bis zum 30. Juli die Außenfassade zieren. In diesem Zeitraum zeigt das Museum die Ausstellung über Arbeiten, "Reste und Fragmente" des Architekturbüros Herzog & de Meuron, das auch die Münchner Arena konzipierte. Will man dem Pressetext glauben schenken, wird sich durch "diese einfache Installation" das Haus der Kunst in einen "völlig neuen Ort" verwandeln.

Offensichtlich zur großen Freude der Allianz AG. Der Versicherungsriese mit Hauptsitz in München ist zwar kein offizieller Sponsor, aber ein "Partner unserer Ausstellung" wie man von Museums-Seite formuliert.

Im Klartext bedeutet das: Die Kosten für Montage und den Transport des Schriftzuges trägt die Allianz komplett. Von einer ansehnlichen "fünfstelligen Summe vor dem Komma" ist die Rede, die genaue Höhe des Betrages bleibt geheim.

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