Süddeutsche Zeitung

Innenstadt:Wie der neue Hugendubel am Marienplatz aussehen soll

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Am Samstag öffnet der Buchhändler zum letzten Mal in seiner heutigen Form. Der Umbau bedeutet vor allem eines: weniger Platz für Bücher.

Von Katja Riedel

Es ist ein Abschied - wenn auch nur ein kleiner, und einer, der nicht für immer ist. Das Bücherkaufhaus Hugendubel am Marienplatz wird am Samstag zum letzten Mal in seiner alten Form auf sechs Etagen aufsperren. Dann baut die Hausbesitzerin, die Bayerische Hausbau, um - und Geschäftsführerin Nina Hugendubel wird künftig nicht mehr Haupt-, sondern nur noch Untermieterin sein.

Voraussichtlich anderthalb Jahre soll der Umbau des bekannten Eckhauses am Marienplatz dauern. Dann wird die Telekom im Erdgeschoss eine Renommierfiliale eröffnen und Hugendubel vor allem in Etage eins und zwei Bücher verkaufen. Darüber wird es Büros und ein Hotel geben.

Was sich für den Buchladen ändern wird

Für Hugendubel heißt die Verkleinerung, dass es auch ein neues Konzept geben wird: mit weniger, stärker vorsortierten Büchern. Wie viele Mitarbeiter vom Sommer 2017 an auf nur mehr 1200 statt 3600 Quadratmetern Bücher verkaufen werden, ist noch unklar. 52 der bisher 85 Mitarbeiter werden bis dahin in anderen Münchner Filialen unterkommen. Einige hätten das Unternehmen freiwillig verlassen, sagt Nina Hugendubel, andere hätten nur befristete Verträge gehabt, die nun auslaufen. Kündigungen habe es aber aufgrund des Umbaus nicht gegeben, sagt die Geschäftsführerin.

Hugendubel präsentierte am Donnerstag erstmals Simulationen, wie die verkleinerte Filiale künftig aussehen soll. Von einem kleinen Entree im Erdgeschoss gegenüber dem Alten Peter aus geht es mit einer Rolltreppe in den ersten Stock. Dort werden vor allem Bestseller präsentiert.

Neben Krimis und Unterhaltungsliteratur soll sich dort auch der Bereich mit den elektronischen Lesegeräten befinden. Zudem sollen Lesecken entstehen in warmen, weichen Farben. In der zweiten Etage wird es ein großes Café und einen ebenso großen Kinderbereich geben, mit Spielmöglichkeiten und Kinderliteratur.

Das umsatzstärkste Haus der Buchhandelskette wird jetzt anderthalb Jahre nichts zum Ergebnis beisteuern. Dieser Ausfall sei für die Wirtschaftlichkeit dennoch kein Problem, sagt Nina Hugendubel. Das Unternehmen will Kunden während des Umbaus in die Filialen am Stachus und in den Fünf Höfen umleiten. Um dafür zu werben, sollen Rikschas die Kunden eine Woche lang zu den anderen Filialen transportieren. Zudem gibt es am Samstag einen symbolischen Bücherumzug, bei dem die Kunden helfen sollen.

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Quelle:
SZ vom 29.01.2016
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