Süddeutsche Zeitung

Innenstadt:Neue Trassen für Radler geplant

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Egal ob für Radler, Fußgänger oder Busse: Die Strecke zwischen Rindermarkt und Odeonsplatz ist ein Dauerverhau. Das soll sich jetzt ändern. Die Stadt will bis Jahresende verschiedene Lösungen vorlegen. Verlierer werden in jedem Fall die Taxler sein.

Von Marco Völklein

Auch das ist ein Vorschlag: Man könnte, fand ein Bürger, doch die Tiefgarage unter dem Max-Joseph-Platz umwandeln in ein riesiges Fahrrad-Parkhaus. Dann hätte die Stadt gleich mehrere Probleme gelöst: Mehr Parkplätze für Velos in der City geschaffen. Die Maximilianstraße von einer Menge Autoverkehr befreit. Zudem wäre die Straße auf Höhe der Alfons-Goppel-Straße für Radler leichter zu queren. Und somit die geplante Fahrrad-Parallelroute zur bestehenden Nord-Süd-Querung der Innenstadt durch Residenz- und Dienerstraße attraktiver. Alle Probleme gelöst!

Seit Jahren schon tüfteln die Fachleute des Planungs-, des Kreisverwaltungs- und des Baureferats an einer Lösung für die stark belastete Innenstadtquerung über den Marienplatz. Ständig kommen sich auf der Strecke zwischen Odeonsplatz und Rindermarkt Fußgänger, Radfahrer, Rikschas, Taxis, Busse, Lieferwagen und - zumindest in der Dienerstraße - Privat-Pkw in die Quere. Im vergangenen Jahr hatten die Planer ein Konzept entwickelt, das seither mit betroffenen Geschäftsleuten, mit Anwohnern, Bürgern und Verbänden diskutiert wird.

Gut 180 Verbesserungsvorschläge sind mittlerweile im federführenden Planungsreferat eingegangen - darunter teils Kuriose wie der mit der Radlparkhaus unter dem Max-Josephs-Platz. Teils aber auch Radikale wie der von Wolfgang Fischer, der zahlreiche Einzelhändler und Gastronomen aus der Innenstadt vertritt.

Fischer plädiert dafür, den Radverkehr in dem Abschnitt Odeonsplatz-Marienplatz-Rindermarkt tagsüber komplett zu untersagen - und nur in den Nachtstunden zwischen 22 und 6 Uhr freizugeben. So wie es seit gut fünf Monaten ja in den anderen Abschnitten der Fußgängerzone geregelt ist. "Das hat sich bewährt", sagt Fischer. Zudem wären die Verkehrsarten ganz klar voneinander getrennt. "Zumindest sollte man diese Variante dem Stadtrat ebenfalls zur Entscheidung vorlegen."

Bis Jahresende wollen die städtischen Planer diverse Lösungsvorschläge unterbreiten; die Stadträte sollen dann sagen, wie das Dauerstreitthema geschlichtet werden soll. Bislang gibt es zwei Ansätze: Gemeinsam ist beiden Vorschlägen, dass die Taxistandplätze vom Marienplatz und aus der Dienerstraße verschwinden; ebenso die Privat-Pkws. Was allerdings nicht nur bei vielen Taxiunternehmen bereits auf Widerstand gestoßen ist.

Auch soll der Großteil der Radfahrer vor dem Rindermarkt abbiegen und über den Viktualienmarkt sowie die Sparkassenstraße zur Maximilianstraße geführt werden. Um das zu erreichen, müsste die Strecke allerdings möglichst attraktiv gestaltet sein - so könnten etwa in der Sparkassenstraße Parkplätze wegfallen, um den Radlern ein schnelles Vorankommen zu ermöglichen. Im Gegenzug würden über den Marienplatz weit weniger Radler rollen, hoffen die Planer - was dort zu weniger Konflikten führen soll.

Von der Maximilianstraße weiter gen Norden würden die städtischen Planer die Radler gerne über die Alfons-Goppel-Straße durch den Hofgarten zum Odeonsplatz führen. Doch das, halten viele Politiker im Stadtrat dagegen, würde von vielen Radfahrern nicht akzeptiert werden. Sie schlagen daher vor, die Masse der Radler weiter durch die Residenzstraße zu führen - und dazu einen breiten Radstreifen in der Mitte anzulegen, ebenso zwei überbreite Gehsteige für die Fußgänger. Wie die Lösung am Ende aussehen wird - darüber wird der Stadtrat entscheiden.

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SZ vom 30.09.2014
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