Wie der neue Posten wohl genannt wird? Stoffwechselbeauftragter für den semi-öffentlichen Bereich? Petitionsüberbringer für WC-Freigaben auf gastronomisch genutztem Grund? Oder, ganz im Sinne des um sich greifenden Dimpfltums: Scheißhaus-Sucher an der Boazn-Front? Egal. Es soll ihn jedenfalls geben, den städtischen Beauftragten für die "nette Toilette". So nennt es sich, wenn Wirte ihren Sanitärbereich freundlicherweise auch für Nicht-Gäste öffnen (und dafür vielleicht einen kleinen Putz-Obolus aus der Stadtkasse einstreichen).
Das klappt in anderen Städten ganz ordentlich, in München aber gar nicht. Was weniger an den Wirten liegt, die offenbar noch kaum befragt wurden, sondern daran, dass sich die städtischen Referate und die Bezirksausschüsse nicht einigen können, wer die Klinkenputzerei mit welchem Geld anpacken soll. In der Folge kam Kommunalreferent Axel Markwardt zu dem Schluss: Die "nette Toilette" ist nicht sinnvoll, die Suche wird daher eingestellt. Auf Betreiben der SPD änderte der Kommunalausschuss des Stadtrats den Beschluss ab: Das Kommunalreferat hält die "nette Toilette" weiterhin nicht für sinnvoll, bemüht sich aber trotzdem um deren Umsetzung. Und ernennt dafür einen zentralen Ansprechpartner.
Markwardt-Bashing nennt man das wohl, der Behördenchef hatte in jüngster Zeit ohnehin einiges auszuhalten. Originell ist es in jedem Fall: Denn ursprünglich hatte auch die Verwaltung die Einrichtung einer solchen Position im Sinn. Allerdings als neu zu schaffende Stelle, was der Stadtrat gerade nicht mehr so gerne sieht. Der Wunsch tauchte daher in der Beschlussvorlage nicht mehr auf. Nun muss der Klo-Manager doch noch rekrutiert werden - aus dem vorhandenen Personal. Möge sein Wirken von Erfolg gekrönt sein.