Infrastruktur:Ringschluss mit Spange und Kurve

Infrastruktur: Die Bauarbeiten für die Neufahrner Kurve laufen auf Hochtouren.

Die Bauarbeiten für die Neufahrner Kurve laufen auf Hochtouren.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die Bahn investiert in den Schienenausbau, um vor allem den Flughafen besser an die Stadt und andere Teile Bayerns anzubinden

Von Andreas Schubert

In Sachen Schienenausbau tut sich etwas in der Region München. So soll mittelfristig vor allem der Flughafen endlich besser an die Schiene angebunden werden. Eines der zentralen Bauwerke ist - neben der zweiten Stammstrecke - der sogenannte Erdinger Ringschluss. Dieser Streckenabschnitt, der Freising über den Flughafen mit Erding verbinden soll, ist zwar schon vorgesehen, seit es den Airport gibt, also seit 25 Jahren. Doch erst dieses Jahr hat der Freistaat mit der Stadt Erding eine Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Ein wichtiger Abschnitt, die sogenannte Neufahrner Kurve, soll bereits Ende 2018 befahrbar sein. Mit ihrer Fertigstellung können direkt Züge aus Regensburg und Landshut über Moosburg zum Airport fahren.

Seit Kurzem laufen am Flughafen auch die Vorarbeiten für die neue Untertunnelung für den Ringschluss, der dann auch eine Anbindung Südostbayerns über Mühldorf bis nach Salzburg ermöglichen kann. Die Strecke München-Salzburg wird derzeit ausgebaut. Um Ostbayern über den Flughafen damit zu verbinden, muss die sogenannte Walpertskirchner Spange gebaut werden. Dieser Name steht für eine 9,5 Kilometer lange Bahnstrecke, die am Erdinger Fliegerhorst abzweigt und auf der später nicht nur Regionalzüge fahren sollen, sondern auch Fernverkehr bis Salzburg. Allerdings gibt es, anders als für den Ringschluss, noch keinen Zeitplan.

Der Ringschluss wird auch Entlastungseffekte für den Verkehr in der Münchner Innenstadt bringen, unter anderem weil auch die Messestadt Riem direkt an den Flughafen angebunden wäre und Messebesucher nicht mehr über Haupt- oder Ostbahnhof reisen müssten. Bei der Bahn rechnet man mit einer Fertigstellung nach Inbetriebnahme der zweiten S-Bahn-Stammstrecke 2026.

Durch diesen neuen Tunnel sollen auch Regional-S-Bahnen aus Landshut, Augsburg und Buchloe fahren. Die S 23 X soll auch bis zum Flughafen fahren. Die Strecke würde über Johanneskirchen/Daglfing führen, die bis heute ein Nadelöhr darstellt und vierspurig ausgebaut werden müsste. Weil die Stadt München aber eine Untertunnelung wünscht, wird sich die Realisierung der Strecke inklusive Planung wohl bis in die Mitte der 2030er-Jahre hinziehen.

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