Süddeutsche Zeitung

In eigener Sache:Relaunch bei jetzt.de

Das Ende der Print-Seiten - aber nicht das Ende von Print

Jetzt.de, das junge Magazin der SZ, das unter anderem jeden Donnerstag diese Seite bespielt, erfindet sich gerade neu. Relaunch, würde man neudeutsch sagen. Fokus auf das, was uns ausmacht und neu ausmachen muss, könnte man es wohl übersetzen. Während wir darüber nachdachten, was das bedeutet, stellte sich uns sehr bald eine Herzensfrage: Was soll aus den jetzt-Seiten in der SZ werden, die als Überbleibsel der einstigen Zeitungsbeilage erscheinen - jeden Montag eine bundesweit, jeden Donnerstag eine in München? Diese Seiten waren immer junge Seiten einer jungen Redaktion in der SZ, eine Spielecke, die - wenn es gut lief, hoffentlich oft - Redakteuren wie Lesern Spaß gemacht hat.

Passt das aber noch in die Netz-Welt von heute, in der junge Leute mehr denn je digital lesen? Muss eine Zeitung, die in dieser neuen Zeit neue Leser sucht, nicht in ihrer Summe jünger sein, statt zwei Seiten gebündeltes Jungsein pro Woche zu drucken? Und wer liest diese Seiten eigentlich: mehr Junge, für die sie mal erfunden wurden, oder mehr Eltern und Großeltern?

Je länger wir diskutierten, umso stärker empfanden wir die Fragen als rhetorisch und die Antworten als offensichtlich: Die jetzt-Seiten als Inseln in der SZ sind aus der Zeit gefallen.

Deshalb wird es sie in Zukunft nicht mehr geben - aber sehr wohl noch jetzt-Texte in der SZ. Wenn wir in einigen Tagen unsere neue Seite im Netz starten, dann wird es dort nach wie vor die Reportagen und Interviews, Porträts und Nachdenktexte geben, die die jetzt-Seiten in der Zeitung ausgezeichnet haben. Denn diese Texte sind keineswegs aus der Zeit gefallen; das wissen wir aus analogen Leserbriefen genauso wie aus digitalen Klickstatistiken - es ist ja keineswegs so, dass im Internet am liebsten nur Zehnzeiler gelesen werden. Im Gegenteil. Deshalb werden diese Texte auch künftig das Herzstück von jetzt sein, und die besten werden wir auch künftig in der SZ drucken. Aber auf den verschiedensten Seiten der Zeitung, mal in Gesellschaft, mal in München, mal woanders - wann und wo immer es sich fügt.

Außerdem wird es jetzt vier-, fünfmal im Jahr als beigelegtes Magazin in der SZ geben. Die Sondernummern, die es schon bisher gab, werden parallel überarbeitet und künftig monothematische Hefte sein, die große Lesegeschichten nach vorne stellen. Das erste zum Thema "Reset - wie erfindet man sich im Leben neu?" erscheint im März.

Das ist dann der neue jetzt-Kosmos: rund um die Uhr die Seite im Netz. Gute Texte in der Zeitung. Und alle paar Monate ein lesenswertes Magazin. Wir wünschen schon jetzt viel Spaß.

Neues zu unserem Relaunch gibt es online auf unserem Tumblr-Blog mehrjetzt.tumblr.com

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URL:
www.sz.de/1.2817226
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Quelle:
SZ vom 14.01.2016
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