7. Mai 2013, Viktualienmarkt
"Made in Dresden" lautet die etwas kryptische Inschrift unter der umgekippten goldenen Buddhastatue des Künstlers Han Chong, die seit Montag auf dem Viktualienmarkt liegt. Und dass sie wie gestürzt aussieht, ist kein Unfall. "A Space Called Public - Hoffentlich Öffentlich" heißt die Reihe, in der Künstler von Januar bis September Kunst auf prominenten öffentlichen Plätzen in München präsentieren. Konzipiert hat die Aktion das Künstlerduo Elmgreen & Dragset. Bis zum 6. Juni sollen alle Kunstwerke platziert und enthüllt sein, um dann bis September überall sichtbar zu bleiben. Der Riesenbuddha ist das vierte Projekt der Reihe.
Wie ein typischer, billiger Souvenirartikel soll er aussehen, ist zu vernehmen. Und "Made in Dresden"? heißt er laut Kulturreferat, weil der meiste Asia-Kitsch für den europäischen Markt eben nicht in Asien selbst, sondern in Sachsen hergestellt wird. Dort sei auch eine große asiatische Community zu Hause. Der Künstler kommt übrigens nicht aus Deutschland, sondern wurde in Malaysia geboren und lebt in London. Was das alles mit München zu tun hat? Hier leben immerhin Menschen aus 180 Nationen, heißt es bei der Stadt.