Süddeutsche Zeitung

Impressionen aus der Schoppenstube:Die große Revue

Schunkeln, singen, selig sein - in der Fraunhofer Schoppenstube werden selbst Schwaben und Norddeutsche zu Einheimischen und Teil einer großen Revue.

An jedes der voll besetzten Tischchen in der schummrigen Kneipe verteilt Gerti Liedtexte - eingeschweißt, falls einer beim Schunkeln mit dem Bier kleckert. Die Kerzen flackern gemütlich, die Stimmung steht auf Samstagabend. Es ist nachts um halb elf in der Fraunhofer Schoppenstube. Die Show kann beginnen. "Siiilentium", ruft die Gerti in die Runde und klingelt mit der Schiffsglocke.

Fast vierzig Jahre lang steht Gertrud Guhl hier in dem kleinen, von außen unscheinbaren Lokal nahe der Isar. Es ist kaum zu glauben, vor kurzem wurde diese mit Energie vollgepackte Frau 64 Jahre alt.

Sie und ihr Mann Werner, dem sie 1965 zum ersten Mal das Jawort auf den Stufen des Gärtnerplatztheaters gab und nach der Scheidung drei Jahrzehnte später wieder, waren ein unschlagbares Wirteteam. Werner starb vor vier Jahren. Die Erinnerung wird in dem Lokal aufrecht gehalten.

Mitten in der Nacht gibt es schon mal frischen Schweinsbraten, Gulaschsuppe oder Fleischpflanzerl, was die nächtliche Küche eben so hergibt.

Der musikalische Marathon wird von Gerti und ihren "drei blonden Engeln" hinterm und vor dem Tresen wie eine Revue inszeniert - und die Gäste sind die Hauptakteure

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