Impressionen:Wie der neue Monopteros aussieht

Seit Monaten ist das Bauwerk im Englischen Garten verhüllt. Rechtzeitig zum Sommer zeigt sich nun der Monopteros in seiner neuen Pracht - zumindest ein bisschen.

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Monopteros im Englischen Garten ist offenbar zu Ende restauriert

Quelle: Florian Peljak

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29. Juni, Englischer Garten

Rechtzeitig zu den ersten schönen, heißen Sommertagen im Englischen Garten wird es nun auch für den guten alten Monopteros wieder ein bisschen luftiger. In diesen Tagen wurde zumindest schon einmal der oberere Teil des Baugerüsts abgebaut, das für die Totalsanierung des klassizistischen Bauwerks notwendig ist.

Seit vergangenem Jahr laufen die aufwendigen Arbeiten auf dem 15 Meter hohen Hügel, die den Steuerzahler am Ende bis zu 750 000 Euro kosten werden. Viel Geld, aber dafür werden die Münchner ihren Monopteros auch in einem völlig neuen Licht, respektive in völlig neuen Farben sehen.

Monopteros im Englischen Garten ist offenbar zu Ende restauriert

Quelle: Florian Peljak

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Wind und Wetter hatten nämlich über die Jahrzehnte hinweg die ursprüngliche Dekorationsmalerei an dem Monument verschwinden lassen, das nach Entwürfen des Baumeisters Leo von Klenze im Jahr 1837 fertiggestellt worden war.

Diese Farbfassung war bereits 1898 einmal restauriert worden, eine Generalsanierung des gesamten Bauwerks bis zum Fundament war jetzt aber dringend nötig. Bis sich der Monopteros wieder komplett ohne Gerüst den Spaziergängern zeigen wird, werden wohl noch mehrere Wochen vergehen.

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Quelle: Robert Haas

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28. Juni, Olympiapark

Zu den Stichworten Wasser und Tollwood fielen den Münchnern in den vergangenen Jahrzehnten meist Dauerregen und Schlammschlachten zwischen Ethno-Food-Ständen ein. Zu oft zog das Festival im südlichen Olympiapark das schlechte Wetter geradezu an. Die wenigsten Besucher dürften bislang an den Schutz der Weltmeere gedacht haben. Doch heuer wird das garantiert alles ganz anders.

Denn Tollwood beginnt wegen der Fußball-EM mit etwas Verspätung erst an diesem Mittwoch, also deutlich nach der jährlichen Juni-Regenzeit. Und zudem gibt es bis zum Finale am 24. Juli ein überwölbendes Öko-Thema. Unter dem Motto "Dein blaues Wunder!" sollen Infokampagnen und Kunstaktionen die Besucher auf die Überfischung und Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen, um sie zumindest beim Warten am nächsten Essstand ganz kurz ein wenig nachdenklich zu machen. Der englische Künstler Adam Stubley hat dafür aus 4000 PET-Flaschen einen großen Flaschenwal gestaltet, um einen ungefähren Eindruck vom Ausmaß des Plastikmülls zu vermitteln, der in den Meeren zu Nanoteilchen verrottet.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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28. Juni, Messe

Die Messe in Riem war von Anfang an nach dem Baukasten-Prinzip geplant - erst 12, dann 14, dann 16 Hallen. Und weil die nicht mehr ausreichen, kommen nun zwei neue Klötzchen hinzu: Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Messe-Chef Klaus Dittrich setzten den ersten Spatenstich für die Hallen C5 und C6 sowie einen weiteren Konferenzbereich.

"Wir geben damit ein positives Signal für den gesamten Wirtschaftsraum München", sagte OB Reiter. Die beiden Hallen sollen in zwei Jahren stehen, die Kosten liegen bei 106 Millionen Euro. Das Projekt stellt den letzten Bauabschnitt des 1998 eröffneten Areals dar. Zwei Jahrzehnte danach wird die Messe zu Ende gebaut.

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Quelle: SZ

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26. Juni, Innenstadt

Das Glockenspiel am Münchner Rathaus war gerade rechtzeitig zu Ende gegangen. Die Zuschauer am Streckenrand hatten ihre Kameras und Smartphones wieder in ihre Taschen und Rucksäcke gepackt, die Hände waren also frei, um die schnellsten Läufer mit Applaus auf ihren letzten Metern bis zum Ziel zu begleiten. Rund 20 000 Menschen gingen am Sonntag trotz Nieselregens beim 38. Münchner Stadtlauf an den Start. Vom Marienplatz aus führten die fünf, zehn und 21,1 Kilometer langen Routen in den Englischen Garten und über den Odeonsplatz zurück zum Neuen Rathaus.

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Quelle: Claus Schunk

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Ein zwei Kilometer langer Kurs für Kinder führte über die Residenzstraße um den Hofgarten und über die Weinstraße zurück zum Marienplatz. Sieger über die Zehn-Kilometer-Distanz wurde der Tscheche David Kucera, 24, der sich damit den in diesem Jahr erstmals ausgelobten Titel des Stadtmeisters sicherte. Bei den Frauen gewann Yvonne Kleiner, 42, von der LG Stadtwerke.

Festspielnacht, Opernfestspiele UniCredit Festspiel-Nacht

Quelle: Florian Peljak

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25. Juni, Fünf Höfe

Für viele Besucher dürfte die Unicredit-Festspielnacht rund um die Fünf Höfe auch ein kleiner Ersatz für die fast ausverkauften Opernfestspiele sein: Den größten Andrang gab es vor den Operneinlagen, wie in der Bank-Filiale am Promenadeplatz. In der Kundenhalle traten junge Talente des Opernstudios der Staatsoper auf, und einen Vorgeschmack auf "La Juive", die diesjährige Opernfestspielpremiere, gab es auch schon. Bereits zum 15. Mal läutete die Festspielnacht die Münchner Opernfestspiele ein. 12 000 Menschen drängelten sich vor den Bühnen. Neben musikalischen waren auch literarische Veranstaltungen Teil des Programms, wie die Lesungen von Eva Gesine Baur, Said und Stefan Hunstein. Im kleinen Amirahof lief zudem eine audiovisuelle Präsentation der diesjährigen Neuproduktion "South Pole" als eisiger Kontrast zu den Temperaturen von fast 30 Grad.

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Quelle: Tierpark Hellabrunn

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22. Juni, Tierpark Hellabrunn

Hellabrunn freut sich über eine ganze Menge Nachwuchs. "Äußerst produktiv" seien die Tiere in jüngster Zeit gewesen, teilt der Tierpark mit. Und ob bei den Zebras, den Mhorrgazellen, Alpensteinböcken, Emus, Luchsen oder Elchen: In vielen Gehegen lässt sich nun tierische Elternliebe live beobachten.

Die beiden noch namenlosen Luchse zum Beispiel, die Mitte Mai zur Welt gekommen sind, wagen sich ab und zu bereits aus ihrer Wurfbox und erkunden vorsichtig das Gehege. Weniger schüchtern sind da schon die Emu-Küken, um die sich der Vater kümmert - die Mutter ist bei der Aufzucht aus dem Schneider.

"Ich liebe es, wenn mein Tag mit solch guten Nachrichten beginnt und ich noch vor dem Frühstück erfahre, dass zum Beispiel ein Zebra-Jungtier zur Welt gekommen ist", schreibt Hellabrunn-Chef Rasem Baban - Zebras zum Frühstück quasi. Im südlichen Afrika ist das übrigens ein bisschen anders. Dort gibt es Zebra meistens nur zum Abendessen.

Andreas Schubert /Fotos: Tierpark

Lichtinstallation Heiliggeistkirche am Viktualienmarkt, großes rotes Herz

Quelle: SZ

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22. Juni, Viktualienmarkt

Gott sei die Liebe, schreibt der Evangelist Johannes in einem seiner Briefe; schon deshalb ist die Heilig-Geist-Kirche am Viktualienmarkt vielleicht ein passender Ort für Michael Pendrys "Heart Number One". Fünf Meter ist das Herz breit, fünf Meter hoch, und es besteht aus weißen Kunststoffrohren. Für den Münchner Künstler symbolisiert es das Herz Gottes: Leben und Menschsein, Liebe und Schmerz. Es soll pulsieren, brennen, pochen und manchmal bluten. Es wechselt die Farbe, dazu ist elektronische Musik von Digital Haze zu hören, Pflanzen stehen darunter. "Heart Number One" ist die dritte Kunstinstallation von Pendry in der Heilig-Geist-Kirche; zuletzt hängte er im vergangenen Jahr eine Wolke aus geknoteten Fäden in den Kirchenraum.

Zuvor waren eineinhalb Jahre lang 2000 Papiertauben zu sehen, die der Künstler vom Herbst an in Kirchen in London und San Francisco sowie unter anderem in Jerusalem zeigen wird. Die neue Installation wird in Heilig Geist bis 24. Juli stehen. Licht und Ton werden wochentags immer abends von 20.30 Uhr bis 23.30 Uhr eingeschaltet

Jakob Wetzel

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Quelle: SZ

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21. Juni, Rathausgalerie

So ein Kleid mal zu tragen, das wär's! Ein bisschen blau, ein bisschen lila, mondäner Pelzverschnitt, und überhaupt, diese Blütenpracht - da würden die anderen Ladies doof schauen. Das Kleid aber ist natürlich nicht zu haben, auch nicht das elegante grüne, beige links daneben. Und wer auf den Totenkopf gehofft hat, wird auch enttäuscht sein: Die Stücke sind Teil einer Ausstellung.

16 Künstler haben Blumen geschnitten und arrangiert, herausgekommen sind wunderbare, farbenfrohe Kombinationen, die die Schönheit, Verlockung und Betörung, aber auch die Vergänglichkeit von Pflanzen darstellen sollen. Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Juni zu sehen. Nicht anfassen, nicht mitnehmen - fotografieren also heißt die Devise. Die junge Frau auf dem Bild macht mit ihrem Smartphone also alles richtig.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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21. Juni, Gärtnerplatz:

Der 21. Juni gilt als der internationale Tag der Skateboarder. Überall auf der Welt treffen sie sich am sogenannten Go Skateboarding Day. Auch in München zogen die Skateboarder deshalb am Dienstag auf ihren Brettern durch die Straßen. Am Gärtnerplatz ging es am Nachmittag los, die Route war bis zum Start streng geheim. "Wir wollen der Stadt zeigen, wie viele wir sind", sagt Simon Schöllhorn vom Skateboard-Laden Shrn an der Klenzestraße, der den Go Skateboarding Day mitorganisiert hat.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Etwa 350 Skateboarder rollten schon in den vergangenen Jahren am 21. Juni gemeinsam durch München, Autofahrer haben da auch mal das Nachsehen. "Das Skateboarden kommt von der Straße und da gehört es auch hin", sagt Schöllhorn.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Aufmerksamkeit erregt haben die Skateboarder auf jeden Fall: Wenn so viele von ihnen über die Straßen brettern, wird es ganz schön laut. In diesem Jahr haben die Veranstalter die Teilnehmer zudem aufgerufen, sich als ihre Skateboard-Idole zu verkleiden. Chad Muska ist in der Szene zum Beispiel so ein Star - er war selten ohne silberne Trainingshose und Boombox unterwegs.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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18. Juni, Stadtgründungsfest:

Zwei Tage lang feiern die Münchner die Gründung ihrer Stadt. 858 Jahre ist die Landeshauptstadt alt - ein gutes Alter, findet Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bei der Eröffnung. "Das kann ich mir gut merken", sagte er auf dem Marienplatz. "Ich bin da genau 800 Jahre jünger."

Dann wurde gefeiert. Etwa vor der Residenz mit Gstanzl und Moritaten.

Stadtgründungsfest, 18.6.2016, Moriskentänzer am Marienplatz

Quelle: Tom Soyer

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Oder mit den Moriskentänzern auf dem Marienplatz. Die gehen zurück auf geschnitzte und colorierte Holzfiguren aus der berühmten Werkstatt von Erasmus Grasser, die heute sowohl im Münchner Stadtmuseum als auch im Alten Rathaussaal zu sehen sind. Die Tänzer haben also einem rund 500 Jahre alten Stück Münchner Stadt- und Kunstgeschichte akrobatisches und ausdrucksstarkes Leben eingehaucht.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Wer einfach mal nur die wenigen Stunden ohne Regen genießen wollte, konnte das auf der Wiese am Marienhof in den orangen Liegestühlen der AWM tun.

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Quelle: Stephan Rumpf

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13. Juni, US-Konsulat

Wegen des Terroranschlags auf einen Gay-Club in Orlando versammeln sich nach einem Aufruf des CSD München mehrere Menschen zu einer Mahnwache nahe des amerikanischen Konsulats. Dabei sind auch Politiker, zum Beispiel Thomas Niederbühl von der Rosa Liste und Isabell Zacharias von der SPD.

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Quelle: Catherina Hess

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12. Juni, Leopold- und Ludwigstraße

Strand statt Straße kommt eigentlich immer gut an. Dazu noch bunte Liegestühle, Kübel mit Grünzeug: Fertig ist das kleine Paradies am Siegestor, das von Genießern belegt ist. Da macht es auch fast nichts, dass die Unterlage nicht aus feinem Sand, sondern aus groben Holzschnitzeln besteht. Bei dem kühlen Wetter am Wochenende flanierte ohnehin niemand barfuß auf der autofreien Meile zwischen Odeonsplatz und Münchner Freiheit. Trotzdem sollen es wieder etwa 200 000 gewesen sein, die am Samstag und Sonntag unter gelegentlichen Schauern das Streetlife-Festival im Süden und den Corso Leopold auf Schwabinger Seite besuchten.

Thomas Anlauf

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Quelle: Catherina Hess

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Für viele Münchner sind die beiden Festivals, die längst so groß geworden sind, dass sie nahtlos ineinander übergehen und wahlweise "Corso" oder "Streetlife" genannt werden, lieb gewordene Pflichttermine im Jahreskalender. Auf der Ludwigstraße präsentieren sich tagsüber der Veranstalter Green City sowie andere Verbände und Initiativen und werben fürs Radfahren, für Menschenrechte, Tierschutz oder Sportangebote in der Stadt.

Thomas Anlauf

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Quelle: SZ

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Kinder laufen bunt geschminkt über die Straße, ohne nach links und rechts schauen zu müssen, vor den Bierwagen bilden sich Trauben von Feiernden. Am Samstagabend wummern Bässe über den Professor-Huber-Platz an der Universität. Im Arkadengang der Ludwigskirche hüpfen junge Erwachsene wie kleine Kinder auf aufgeblasenen Riesensofas zum Elektrosound des Dreschwerk-Kollektivs. Weiter nördlich, vor der "Terrasse der Rhythmen" des Corso Leopold, ist auch am späteren Abend kaum ein Durchkommen. Kein Wunder, hier trifft Kultur auf Kommerz, sprich brasilianische Musik auf Bier und Bockwurst.

Thomas Anlauf

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Quelle: Catherina Hess

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Als am Sonntagmittag endlich die Sonne den Asphalt der Ludwig- und Leopoldstraße trocknet, schieben sich wieder Menschenmassen an den zahlreichen Ständen und Buden entlang, wo sonst Autos im Stau stecken. "Haben Sie schon mal meditiert?", fragt eine Frau am Stand des, klar, Meditationszentrums München und lächelt beseelt. Nebenan steht etwas verloren ein grauhaariger Herr der evangelischen Kircheneintrittsstelle, für die Gruppe verträumter Krishna-Jünger, die in der Nähe vor sich hin wippen und "hare hare" singen, interessieren sich deutlich mehr Corso-Besucher.

An der Ainmillerstraße geht es weltlicher zu. Dort dröhnt türkische Musik aus den Boxen, unter großen Schirmen, die mit schwarz-rot-goldenen Fähnchen behängt sind, sitzen junge Männer in türkischen Trikots. Der Flachbildfernseher läuft ohne Ton, man würde ohnehin nichts verstehen vor lauter Musik.

Thomas Anlauf

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Quelle: Fotos: Catherina Hess

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Ganz am Ende der Meile, an der Ecke zur Feilitzschstraße, stehen sich drei Grüppchen gegenüber: ein paar junge Leute, die Fahnen halten mit der Aufschrift "keine Nazis", ein paar Polizisten und unter einem Gartenpavillon Wolfgang Wiehle und seine Parteifreunde von der AfD. Das hier sei "Plan B", sagt Wiehle, Kreisvorsitzender der AfD München Süd. Plan A wäre gewesen, direkt auf dem Corso einen Informationsstand zu haben. Doch der Vereinsvorstand der "Corsaren" Ekkehard Pascoe hatte der rechtspopulistische AfD eine Abfuhr erteilt. Diese hatten daraufhin vergeblich in zwei Instanzen dagegen geklagt und schließlich am Samstag und Sonntag eine eigene Veranstaltung am Rand der Münchner Freiheit angemeldet.

Dort wird es am Nachmittag tatsächlich noch bunt. Einige Aktivisten, die sich "Bündnis besorgter Bürger" nennen, werfen neben dem Stand der Rechtspopulisten Dutzende Beutel mit farbigem Puder in die Luft. Ein junger Mann wird festgenommen. Er hat gezielt einen bunten Beutel auf den AfD-Stand geworfen.

Thomas Anlauf

Hochwasser Isar

Quelle: Florian Peljak

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10. Juni, Reichenbachbrücke

Wer in den vergangenen Wochen in Niederbayern oder im Oberland tagelang Häuser und Keller vom Schlamm befreien musste, wer Sandsäcke aufschichtete und Wasser abpumpte, kann über dieses Bild wohl nur müde lächeln. Doch für den verwöhnten Münchner, der es sich auf der hoch gelegenen Schotterebene ganz geschickt und sicher eingerichtet hat, bot die Isar am Freitag schon ein bemerkenswertes Schauspiel.

So hoch war ihr Pegelstand seit langem nicht mehr: Um 2 Uhr am Freitagmorgen erreichte sie in der Innenstadt fast 2,40 Meter und blieb damit nur knapp unter der Hochwassermeldestufe 1. Bemerkenswert war freilich nicht nur die Wasserhöhe, sondern auch dessen Qualität. Die braune Brühe zeugt von zahlreichen Murenabgängen und Ausspülungen im Oberland.

Weniger historisch bewanderten Münchnern sei gesagt, dass eine solche Situation in früheren Zeiten kein Spaß gewesen wäre. Ehe der Fluss im 19. Jahrhundert fast zu Tode reguliert wurde, überflutete die Isar regelmäßig die Vorstädte. Die Schäden waren immens. Das droht diesmal gewiss nicht: Der Pegel sank bereits am Freitagnachmittag wieder.

Schmuckfoto München

Quelle: Florian Peljak

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9. Juni, Haus der Kunst

Für Surfer ist das unbeständige Wetter offenbar nicht ganz so schlimm: Schließlich hält der Neoprenanzug warm. Trotzdem sind bei Regen nicht ganz so viele Surfbretter zu sehen, die auf Fahrrädern transportiert werden. Deswegen: Auto hinter dem Haus der Kunst parken.

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Quelle: Robert Haas

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7. Juni, Eisbachwelle

Das Flusssurfen hat in der bayerischen Landeshauptstadt eine mehr als 30-jährige Tradition, beinahe rund um die Uhr surfen die Münchner ihre Eisbachwelle und zeigen Tricks. Schüler sind nicht die Einzigen, die es auf die Stauwelle zieht: Studenten, IT-Spezialisten, Designer, Elektriker, Anwälte und weltbekannte Surf-Profis reiten die Welle. Einige kommen schon zum Sonnenaufgang - um dann in die Arbeit oder den Unterricht zu gehen.

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Quelle: Catherina Hess

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8. Juni, St. Bonifaz

Teddy hatte sich schon den ganzen Tag über nicht gut gefühlt. Brummte. Aß nichts. Vielleicht der Magen? Kamillentee half nichts, Wärmflasche half nichts. Teddy klagte, Teddy wimmerte. Also ab zum Arzt. Zum Glück haben freundliche Medizinstudenten der LMU und TUM gemeinsam mit der Kinderklinik München-Schwabing eine offene Sprechstunde organisiert - für Kindergartenkinder und ihre kranken Teddys. In der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz durften die Kinder von Montag bis Mittwoch täglich ihre angeschlagenen Kuscheltiere vorbeibringen.

Nach einer Zeit im Wartezimmer gehen Kind und Kuscheltier ins Behandlungszimmer, wo ein Teddy-Arzt den Patienten dann untersucht und gemeinsam mit dem Kind versorgt. Also: Blutdruck messen, Beatmungsmaske anlegen, Pflaster kleben, ins Ohr gucken. Was man eben so macht beim Arzt. Ziel der Aktion "Teddybär-Krankenhaus" ist, Kindern die Angst vor Krankenhäusern und Ärzten in weißen Kitteln zu nehmen. Die schnelle Genesung des geliebten Stofftiers folgt natürlich umgehend.

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Quelle: Stephan Rumpf

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5. Juni, Olympiaberg

Betrachter aus dem Norden Deutschlands werden in diesem Bild eine Bestätigung alter Klischeevorstellung sehen: München ist letztlich doch nur ein etwas zu groß geratenes Alpendorf und pflegt deshalb die alte Tradition des Almauftriebs, selbst am vergleichsweise niedrigen Olympiaberg. Aber diese Norddeutschen wissen natürlich gar nichts. In Wirklichkeit handelte es sich bei dem Zug der Kühe lediglich um eine Demonstration der besonderen Art. Als wollten die Wiederkäuer dem umstehenden Volk am Sonntagnachmittag zumuhen: "Seht her, wie prachtvoll wir sind, und ebenso prachtvoll ist der weiße Saft, den wir euch liefern. Zahlt also gefälligst anständig dafür, alles andere leistet ihr euch ja auch, ihr, ihr ... Stadterer!" Organisiert hat den Almauftrieb der 15 Kühe die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft, die mit einem Familienfest für gute Lebensmittel warb und den Münchnern nahebrachte, wo diese herkommen. Muss man ja, denn der Münchner versteht unter "Almauftrieb" normalerweise nur den Aufmarsch der Promis am ersten Wiesn-Sonntag im Käferzelt. Nur um mal ein weiteres München-Klischee zu bemühen.

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Quelle: Stephan Rumpf

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4. Juni, Tierpark

Zum ersten Mal überhaupt in seiner mehr als hundertjährigen Geschichte hat der Tierpark am vergangenen Samstag abends seine Tore geöffnet. Der sperrige Name für die Veranstaltung: "Lange Nacht der Biodiversität". Weder der akademische Titel noch die 25 Euro teuren Tickets an der Abendkasse oder der Regen halten Hunderte Münchner davon ab, ihren Zoo erstmals in der Dunkelheit zu durchstreifen. "Wir sind selbst überrascht von dem Andrang", freut sich Zoodirektor Rasem Baban bereits kurz nach 19 Uhr. "Wenn die Nacht erfolgreich ist - und das werden wir in Ruhe auswerten -, machen wir vielleicht etwas Regelmäßiges daraus." Mit regelmäßig meint Baban allerdings einmal im Jahr, denn "es soll ja etwas Besonderes bleiben". Je dunkler es wird, desto mehr Betrieb herrscht in den hell erleuchteten Innenanlagen. Die nachtaktiven Flughunde, die tagsüber meist nur schlafend in Bäumen hängen, breiten ihre fledermausartigen Schwingen aus und sirren so dicht über die Köpfe hinweg, dass es einem schon unheimlich werden kann. Im Nashornhaus hingegen liegen die Tiere mit müden, geröteten Augen auf der Seite, Nashornbaby Puri versteckt sich hinter dem gewaltigen Rücken seiner gepanzerten Mutter, während sich eine lärmende Menschenmasse durch die Anlage schiebt. Allein dem Faultier scheint die Hektik nichts auszumachen. Als wollte es posieren, hängt es elegant von einem Seil herab, blickt in die Menge und lässt sich von Dutzenden Handys fotografieren.

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Quelle: Stephan Rumpf

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4. Juni, Odeonsplatz

Der Ruf Münchens in der Welt hängt nicht ganz unwesentlich mit dem Ruf der Biere aus den Brauereien der Stadt zusammen. Und weil es dabei nicht nur um das Image, sondern auch um den wirtschaftlichen Erfolg Münchens geht, ist die Beziehung zwischen Stadt und Brauereien schon immer ein besonders enge. Kein Wunder also, dass die traditionelle Freisprechung von Lehrlingen nicht nur ein Ritual, sondern fast schon ein hoch offizieller Akt ist: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) übernahm am Samstag auf dem Odeonsplatz die Ehrung der 22 jungen Männer und vier jungen Frauen, die sich zu Brauer- und Brauerinnen haben ausbilden lassen (im Bild: Yves Schweizer, der bei der Augustiner-Brauerei lernte). Anlass war der Münchner Brauertag, der diesmal vor rund 800 Gästen und mit 4000 Litern Freibier gefeiert wurde.

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Quelle: Robert Haas

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2. Juni, Michaelibad

Zugegeben: Für Frostbeulen ist das Wetter gerade nicht gerade freibadtauglich. Aber wer gern zügig schwimmt, genießt gerade perfekte Bedingungen. Dank erfrischender 14 Grad Außentemperatur und bewölktem Himmel ist das Becken an diesem Tag so gut wie leer. Nur eine einzelne Schwimmerin zieht ihre Bahnen - völlig ungestört.

Skulpturale Perfomance

Quelle: dpa

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1. Juni, Max-Joseph-Platz

Die Berliner Künstlergruppe Bankleer erzählt mit ihrer Performance "Die Irrenden" bis zum 12. Juni täglich zwischen 16 und 20 Uhr auf dem Max-Joseph-Platz von einem Europa auf der Suche nach Orientierung (bei Starkregen entfällt die Performance).

Nach einer Aktion im Außenraum wird das Spiel in einem Container vor dem Denkmal fortgesetzt. Außerdem rollt noch ein mobiles Soundsystem in Form eines riesigen Megafons, ein sogenanntes "Tohubassbuuh", rund um den Platz und durch die Straßen der Innenstadt, steuert geschichtsträchtige Orte an, um den Monumenten und Denkmälern wie auch den Passanten Klangcollagen und weitere Textfetzen ins Ohr zu blasen.

DIE IRRENDEN. EUROPÄISCHE DEFIGURATIONEN, Rollende Köpfe auf dem Max-Joseph-Platz, Skulpturale Performance des Künstlerduos Bankleer

Quelle: Florian Peljak

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Hinter Bankleer, gegründet 2000 in Berlin, stehen Karin Kasböck und Christoph Maria Leitner aus Mühldorf und Altötting, die beide in Münchenstudiert haben. Die Münchner "Irrenden" sind eine aktualisierte Fassung eines Projekts, das bereits im Berliner Herbstsalon des Maxim Gorki Theaters und bei den Wiener Festwochen gezeigt wurde. Übrigens: Ob die Tatsache, dass Merkel beständig am Boden liegt, die Niederlage der Politik gegenüber der Finanzwelt symbolisieren soll? Wer weiß.

Monopteros im Englischen Garten ist offenbar zu Ende restauriert

Quelle: Florian Peljak

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Monopteros im Englischen Garten ist offenbar zu Ende restauriert

© SZ.de/infu/axi/anl/mmo/kc/kbl
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