Immobilienbericht:Überall steigen die Preise fürs Wohnen - am stärksten in Erding

Prozess um Kündigung wegen Eigenbedarf

Besonders Eigentumswohnungen sind deutlich teurer geworden.

(Foto: dpa)
  • Laut einem aktuellen Marktbericht des Immobilienverbands Deutschland Süd sind die Kaufpreise für Immobilien in fast allen Kreisstädten zwischen Herbst 2017 und Frühjahr 2018 teilweise deutlich nach oben gegangen.
  • Besonders Eigentumswohnungen zogen an; der Preiszuwachs bei Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften habe "etwas an Dynamik verloren", wie die Experten ermittelt haben.
  • Für Mieter mag es ungewöhnlich klingen, aber im Mietbereich fielen die Anstiege im Vergleich zu den Kaufpreisen deutlich verhaltener aus.

Von Anna Hoben

MünchenDer Anstieg der Immobilienpreise im Münchner Umland ist nicht zu bremsen. Laut einem aktuellen Marktbericht des Immobilienverbands Deutschland Süd (IVD) sind die Kaufpreise in fast allen Kreisstädten zwischen Herbst 2017 und Frühjahr 2018 teilweise deutlich nach oben gegangen - "wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie in der vergangenen Erhebung", so Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. Besonders Eigentumswohnungen seien demnach deutlich teurer geworden, vor allem in Erding (plus 12,3 Prozent), wo man man mittlerweile 4550 Euro pro Quadratmeter für eine Bestandswohnung bezahlt, aber auch in Fürstenfeldbruck (plus 7,9 Prozent) und Dachau (plus 6,6 Prozent). Geringer fiel der Anstieg in diesem Segment diesmal in der Stadt München aus (plus 3,2 Prozent, 6400 Euro pro Quadratmeter) und in der ohnehin schon teuersten Kreisstadt im Umland, Starnberg (plus 2,8 Prozent).

Der Preiszuwachs bei Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften habe "etwas an Dynamik verloren", wie die Experten ermittelt haben. Im vergangenen Jahr hatte es in diesen Segmenten noch Anstiege im zweistelligen Bereich gegeben. In der aktuellen Untersuchung gab es die höchsten Steigerungen in den insgesamt günstigsten Städten: Einfamilienhäuser in Ebersberg stiegen um 9,6 Prozent im Preis, Doppelhaushälften um 10,5 Prozent; in Erding waren es 7,2 Prozent bei Einfamilienhäusern und 7,3 Prozent bei Doppelhaushälften. Die geringsten Anstiege in diesem Segment gab es in Dachau (plus 2,7 Prozent) und Freising (plus 2,9 Prozent).

Wenn man die vergangenen fünf Jahre vergleicht, sind Eigentumswohnungen in Erding fast doppelt so teuer geworden (plus 98 Prozent). In Dachau stiegen die Preise um 72 Prozent, in Ebersberg um 69 Prozent. Die Stadt München lag mit einem Kaufpreisanstieg von 56 Prozent im Mittelfeld der untersuchten Städte.

Für Mieter mag es ungewöhnlich klingen, aber im Mietbereich fielen die Anstiege im Vergleich zu den Kaufpreisen deutlich verhaltener aus. Am stärksten stiegen die Mieten bei Bestandswohnungen zwischen Herbst 2017 und Frühjahr 2018 in Fürstenfeldbruck (plus 3,6 Prozent) und Erding (plus 3,5 Prozent). In München betrug der Preisanstieg 2,5 Prozent. Die Wohnraumknappheit und die immer weiter steigenden Preise führten dazu, dass viele, insbesondere junge Familien mit Kindern, in München weder Eigentum noch bezahlbare Mietwohnungen fänden, heißt es in dem Bericht. Ihnen bleibe nur, ihre Suche ins Umland zu verlegen.

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