Im Müncher Umland:Nazi-Schmierereien gegen Asylbewerber

Im Münchner Umland mehren sich die Fälle von Schmierereien, die offenbar von Neonazis gegen Asylbewerber angebracht wurden. So wurde eine Flüchtlingsunterkunft in Erding mit einem Hakenkreuz und dem Schriftzug "Hitler" beschmiert. In Puchheim (Landkreis Fürstenfeldbruck) sprühten Unbekannte Parolen gegen Asylbewerber auf Gehwege und Mauern und verwiesen auf die Neonazipartei "Dritter Weg". In Erding hatte sich gegen die erst kürzlich errichtete Containeranlage Widerstand formiert, weil dort ursprünglich 60 Single-Männer einquartiert werden sollten. Als dann Familien und Frauen in die Container einzogen, sah ein Vertreter der Bürgerinitiative "die große Problematik nicht mehr als gegeben". In Puchheim werden vermutlich an diesem Donnerstag erstmals Flüchtlinge in die Dreifachturnhalle des Gymnasiums und der Realschule untergebracht. Das sorgt bei Bürgern und Politikern für viel Unmut: Die Stadt bringt derzeit schon 160 Asylbewerber in einer Unterkunft im Gewerbegebiet unter, von der Zwangsbelegung der Turnhalle durch den Landkreis wurde selbst Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) überrascht. Der Puchheimer Helferkreis will die Asylbewerber am Donnerstag empfangen. Die Nazi-Schmierereien haben sie mit dem Spruch "Refugees welcome!", "Flüchtlinge willkommen!", übersprüht.

© SZ vom 30.07.2015 / bip/flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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